Pressespiegel

11.08.1995

Manipulation via Internet befuerchtet der "Spiegel": In einem elektronischen Brief forderte Elaine Siegel vom Buero fuer "Spezielle internationale Angelegenheiten" (auch als Geheimdienst der Sekte bekannt) die Scientologen auf, im Internet moeglichst viele positive Beispiele ueber die Gemeinschaft zu publizieren.

(. . .)Schliesslich sind viele Cyberspace-Surfer, oft zu spaeter Stunde allein vor dem Computer, leicht zu beeinflussen: "Einer Person, fuer die der Computer zum Partner geworden ist, fehlt ein wichtiger emotionaler Bereich. Das ist die Luecke, in welche die Sekten hineinspringen koennen", sagt Susanne Schaaf von der Zuercher Sektenberatungsstelle InfoSekta.

Die "Sueddeutsche Zeitung" sorgt fuer den Spott: So viel Wohlverhalten verdient irgendwann eine Belohnung, und die ist jetzt faellig: Windows 95. Noch schneller, noch toller, noch zuverlaessiger! Davon stimmt vor allem das "noch toller": Die neue Karosserie ist so gebaut, dass Laien (also 99,9 Prozent aller Benutzer) keinen Hinweis auf den Motor mehr finden, der in ihrem Inneren rattert. Leider erkennen ihn, entgegen den Versprechungen von Microsoft, auch manche der Programme nicht, die mit dem alten Windows zusammenarbeiteten. Also muessen, fuer einen Haufen Geld, neue Programme her. Die merken dann, was wir nicht merken sollen: Da isses ja immer noch, das steinalte DOS, klapprig und schwachbruestig wie eh und je! Keiner braucht Windows 95, aber - Triumph des Marketings! - alle wollen es haben. In ein paar Monaten, was wetten wir, werden 50 Millionen Computerbenutzer vor Wut weinen - die gleichen 50 Millionen, die Windows 95 heute schon vorbestellt haben und die Atari fuer einen japanischen Filmregisseur halten.