Pressespiegel

04.08.1995

Das "Handelsblatt" zu informationstechnischen Altlasten: Vielen Unternehmen haengt ueberalterte Datentechnik wie ein Klotz am Bein: "Da sind die Geschaeftsablaeufe der 60er und 70er Jahre fest in Hard- und Software eingefroren. Das ist ein gewaltiges Problem, wenn es um die Einfuehrung neuer Organisationsformen und neuer, dezentraler Informationstechnik geht." Daher nutzen viele die Fremdvergabe (Outsourcing) der EDV-Aktivitaet als Mittel der Neugestaltung.

Der "Spiegel" ueber Bill Gates und Windows 95: Mit nur knapp sechs Milliarden Dollar Umsatz zaehlt Microsoft nicht zur Spitzengruppe der amerikanischen Industrie. Doch das Unternehmen hat einen Boersenwert von 55 Milliarden Dollar - mehr als General Motors, der groesste Konzern der Welt, der im letzten Jahr 155 Milliarden Dollar umsetzte. Kein anderer Konzern verdient derzeit so klotzig wie die Firma des Bill Gates. Von jedem Dollar Umsatz bleiben 25 Cent als Gewinn - ein Traumwert, den kein anderes Unternehmen dieser Groessenordnung erreicht. Microsoft, kommentiert Michael Spindler, Chef der Konkurrenz-Firma Apple, "ist wie eine Bank, die Geld druckt". Gates will sein Imperium noch ausweiten. Mit Windows 95 plant er den Vorstoss in den Multimedia-Markt. Per Mausklick soll jeder Windows-User Zutritt zum neuen Microsoft-Network haben, via Telefonleitung ist der Windows-Kaeufer dann mit dem Gates-Online- Dienst verbunden. Microsoft kassiert im Minutentakt fuer die Benutzung des Dienstes, der allen anderen Online-Veranstaltern schon durch die Zahl der angeschlossenen Computer ueberlegen sein duerfte. Ein neues Quasi-Monopol bahnt sich an, fuer Gates eine Geldquelle mit nahezu unerschoepflichem Potential. "Bill hat frueh kapiert, dass es nur darum geht, die Konkurrenz umzubringen", beschreibt ihn ein Gates-Mitarbeiter von Anfang der achtziger Jahre. Eddie Currie, ein Freund und langjaehriger Wegbegleiter, sagt ueber Gates: "Ein Teil seiner Strategie ist: Entweder bringst du die Leute auf deine Linie, oder du zerschmetterst sie." Die Liste seiner Opfer ist lang, so klangvolle Namen der Softwarebranche wie Borland oder Word Perfect zaehlen dazu. Selbst namhaften Firmen wie Lotus oder Novell bleibt nur eine auf einige Bereiche beschraenkte Existenz. "Es gibt keinen Zweifel, Microsoft will uns umbringen", glaubt der Chef der Softwarefirma Novell, Robert Frankenberg: "Das ist kein Verfolgungswahn. Die wollen uns kriegen."