Pressespiegel

12.05.1995

Der Telekommunikationsexperte Franz Arnold im Wochenblatt "Die Zeit" ueber die Fernmeldeliberalisierung; Zwei bis drei weitere Fernmeldegesellschaften neben der Telekom plus die Mobilfunkanbieter wuerden einen Wettbewerb bedeuten, wie es ihn intensiver weltweit nirgendwo im Bereich der Telekommunikation gibt. Der Softwaremarkt zeigt im uebrigen, welche Konsequenzen eine zu starke Aufsplittung hat. Deutsche Unternehmen spielen in dieser Branche weltweit so gut wie keine Rolle.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (5.Mai 1995) ueber Multimedia in der Werbung: Interaktive Multimedia-Systeme beschaeftigen derzeit die Phantasie der Werbebranche. Auf der Werbemesse Marketing-Services, die derzeit in Frankfurt stattfindet, finden sie denn auch grosses Interesse. In die Multimedia-Euphorie mischen sich aber auch auf der Werbemesse immer mehr skeptische Stimmen. Denn bislang ist zwar viel von den neuen Techniken die Rede, ein nennenswertes Geschaeft bedeuten sie im Marketing aber nicht. Zwar setzen Autohersteller wie zum Beispiel Volvo immer staerker auf die neue Technik, aber grosse Teile des Einzelhandels sind bisher noch zurueckhaltend. Die Umsaetze der Anbieter, die erhebliche Summen in die neuen Techniken investiert haben, bleiben bescheiden. Der Philips-Konzern, der in Frankfurt seine CDI-Technik fuer die Werbung anpreist, macht in Deutschland mit Geraeten fuer die interaktive Werbung gerade 8 Millionen Mark Umsatz im Jahr.

Die "Wirtschaftswoche" ueber die oeffentliche Reaktion darauf, dass das US-Justizministerium die Uebernahme von Intuit durch Mircosoft untersagt hat: Selbst wenn der Deal in zweiter Instanz genehmigt und auch das Sporkin-Urteil von einem hoeheren Gericht ueberstimmt wird, muss sich der Branchenriese, dessen Marktdominanz immer haeufiger mit der Computerdiktatur von IBM waehrend der siebziger Jahre verglichen wird, fuer weitere Konfrontationen mit den Wettbewerbshuetern wappnen. Schon rueckt die "New York Times" Microsoft auf eine Ebene mit beruehmten historischen Antitrust- Praezedenzfaellen wie John Rockefellers Standard Oil Company und dem Telefonriesen AT&T. Was fuer Oel und Telefone gelte, fragt die Zeitung, muesse doch wohl auch auf Software zutreffen. "Dieses Unternehmen" prohezeit jedenfalls Branchenbeobachter David Coursey, "wird von jetzt an und auf Jahre hinaus unter kritischer Regierungsbeobachtung stehen-voellig zu Recht.