Pressespiegel

03.03.1995

Die "Zeit" im Vorfeld der G7-Konferenz in Bruessel: Laengst haette die Bundesregierung die Anstrengungen einzelner Ministerien koordinieren und eine oeffentliche Diskussion in Gang bringen muessen: Vom Daten- und Urheberschutz bis zur Wettbewerbspolitik, vom Arbeitsrecht bis zur Medienpolitik - es geht um eine riesige Spannweite politischer Fragen... Die neuen Medien werden nicht einfach neben den alten existieren, sondern auch diese veraendern - so wie das Fernsehen die Lesegewohnheiten beeinflusst hat. Je frueher die oeffentliche Auseinandersetzung beginnt, desto eher laesst sich die Entwicklung noch steuern und kritisch einordnen. Am Ende wird es zwar jedem einzelnen ueberlassen bleiben, ob er die Datenautobahn zur Erweiterung seines Wissens nutzt oder ob er auf ihr im Stau des Amuesements steckenbleibt. Aber wenn die Politik ihre Aufgabe nicht wahrnimmt, werden die Murdocks und Kirchs dieser Welt die Informationsgesellschaft allein bestimmen.

Die "Wirtschaftswoche" ueber Microsoft und die Konkurrenz: Die Konkurrenten werfen Microsoft-Chairman Bill Gates jeden greifbaren Knueppel zwischen die Beine und versuchen dem Softwareriesen ... im Gerichtssaal Paroli zu bieten. Mit Erfolg: Auch amerikanische und europaeische Richter und Behoerden arbeiten daran, den Expansionsdrang des Mister Gates zu stoppen. Bislang haelt Microsoft mit seinem dominierenden Betriebssystem die Branche im Schwitzkasten. Die Klagen der Konkurrenten: Microsoft verlange bislang 35 Dollar Lizenzgebuehr fuer eine Windows-Kopie - fuer das im August angekuendigte Windows 95 sollen die PC-Hersteller 70 Dollar berappen. Zudem verschaffe sich der Softwaregigant durch den 85prozentigen Marktanteil bei Betriebssystemen einen unfairen Vorteil auf einem weiteren Geschaeftsfeld, der Anwendungssoftware. Diese Ausnutzung der Marktmacht in einem weiteren Bereich ist im amerikanischen Wettbewerbsrecht verboten. Das Lager der amerikanischen Konkurrenten legte Dokumente vor, die deutlich machen sollen, dass Microsoft sein illegales Verhalten im letzten halben Jahr sogar noch ausgedehnt hat.