Pressespiegel

13.01.1995

Die "Frankfurter Rundschau" ueber Telefonrechnungen: Der von der Telekom angekuendigte kostenlose Einzelverbindungsnachweis wird fuer die Mehrheit der 38 Millionen Kunden vorlaeufig ein Traum bleiben. Der Platz in den engen Vermittlungsstellen reicht naemlich (...) bei weitem nicht aus, um eine groessere Zahl der Leitungswaehler, die zu den 23 Millionen analogen Anschluessen gehoeren, mit den schuhkartongrossen Aufzeichnungsgeraeten auszustatten. "Nur ausnahmsweise", bestaetigt Monika Gebauer-Roloff, die Expertin der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbaende (AgV), koenne die Telekom ihren "analogen" Kunden daher eine Auflistung der einzelnen Gespraeche bieten: "Das Ganze ist ein Beruhigungsbonbon.""Die Zeit" im Gespraech mit Vobis-Chef Theo Lieven: "Im Grunde sind wir weiterhin ein Handelshaus, eine grosse Marketingmaschine", sagt Lieven. Mit dem monatlich fuenfzehnmillionenfach aufgelegten Prospekt, dem "Denkzettel", ist er zu einer Art Leithammel der Branche geworden, an dessen Entscheidungen fuer bestimmte Produkte und Preise man sich orientiert. "Wir sind eine Werbeagentur, die fuer ihre Kunden nicht nur kostenlos Werbung macht, sondern ihnen ihre Produkte sogar noch abkauft", scherzt der Vobis-Chef. Lieven haengt nicht an Dogmen. Auf die Dauer muesse Vobis nicht selber fertigen, sagt er. "Ich koennte mir vorstellen, dass eines Tages IBM unsere Computer baut, und da steht Highscreen drauf." Angebote gebe es bereits. Sie seien nur noch zu teuer.Das "Manager Magazin" unterhielt sich mit SNI-Boss Gerhard Schulmeyer: mm: Und wer entscheidet, von welchen Bereichen sich die SNI trennen muss?Schulmeyer: Der Entscheidungsprozess, wo geschnitten wird, laeuft am ersten Januar an. Dann muessen die Geschaeftseinheiten um ihr Ueberleben kaempfen. Wir geben den Managern drei Monate Zeit, zu pruefen, ob sie mit ihren Produkten noch eine Chance auf dem Markt haben. Wenn nicht, sind sie weg.mm: Das ist Augenwischerei. Jeder Manager wird Argumente dafuer finden, dass sein Produkt eine Zukunft hat.Schulmeyer: So einfach wird es nicht gehen. (...) Jedem Manager wird ein externer Unternehmensberater zur Seite stehen, der alle Berichte mit unterschreibt, die der Manager an mich liefert.mm: Und wenn sich dabei herausstellt, dass sich die SNI von ganzen Produktbereichen verabschieden muss?Schulmeyer: Klar, da laufen wir ein unheimliches Risiko. Kann sein, dass wir erhebliche Kapazitaeten streichen muessen. Aber wenigstens wird das dann offen kommuniziert.