Pressespiegel

06.01.1995

Die "Wirtschaftswoche" ueber Grossunternehmen im Jahr 1993: High- Tech - low Profit heisst das Stichwort in der Branche, die sich immer noch mit mageren Gewinnraten oder gar hohen Verlusten plagt. Einen Negativrekord stellte 1993 IBM mit einem Defizit von umgerechnet ueber 13 Milliarden Mark auf. Weisse Raben sind selten. Dazu zaehlt vor allem Hewlett-Packard. Die hohen Umsatzzuwaechse sind in Frankreich und Grossbritannien allerdings akquisitionsbedingt. Der finnische Hersteller Nokia verdankt sein rasches Wachstum dem Mobilfunksektor.

"Die Woche" ueber eine Faelschung: Der Papst soll Vizepraesident einer Softwarefirma werden? Und der Chipkonzern Microsoft bekommt im Gegenzug das Monopol zur elektronischen Verbreitung der Bibel, zwei Kardinals-Posten und das Recht, Sakramente "online" auszuteilen? Die Meldung lief Mitte Dezember ueber das weltweite Datennetz "Internet". Und war eine Faelschung - allerdings eine exzellente. Die Erfinder hatten die Maske der Presse-Agentur AP uebernommen und schreiben im unterkuehlten Agenturstil: "Sollte das Geschaeft zustande kommen, dann waere dies das erste Mal, dass eine Softwarefirma eine Weltreligion uebernimmt." Das Interessanteste: Der Gag war offensichtlich nicht offensichtlich. Ueberschuettet von Anrufen und elektronischer Post, sah sich Microsoft zu einem entnervten Dementi gezwungen: "Die Meldung entbehrt jeder Grundlage und stammt nicht von der Firma."

Das "Manager Magazin" zu den Problemen bei der Telekom: Der Vorstand hat es bisher nicht geschafft, den Konzern nach Kundengruppen zu organisieren. Eine tragfaehige Auslandsstrategie gibt es nur in Ansaetzen. An den Versaeumnissen ist Rickes jahrelanges "Management by Consensus" massgeblich beteiligt. In der Chefetage wurde lange palavert und langsam entschieden. Viel Zeit ging beim Geschacher um Macht und Posten verloren. Der Countdown laeuft. Spaetestens mit dem Ende des Netz- und Sprachdienstmonopols 1998 in Deutschland wird es ernst.