Eine endgültige technische Bewertung liege allerdings noch nicht vor, sagte ein Unternehmenssprecher gestern Abend in München. Für Premiere stelle der mögliche Angriff nach einer ersten Einschätzung keine materielle Bedrohung dar. Der Abosender hatte vor etwa zwei Jahren auf das neue Verschlüsselungssystem umgestellt.

Bereits kurz nach dem Start hatte eine Zeitschrift berichtet, in Internetforen kursierten bereits Software-Lösungen, wie sich das neue System austricksen lasse. Premiere hatte dies aber zurückgewiesen und erklärt, mit Hilfe der neuen Verschlüsselung werde es auch in Zukunft keinen neuen Massenmarkt für Schwarzseher mehr geben.

Das Schweizer Software-Haus Kudelski, das "Nagravision" speziell für Premiere weiterentwickelt hat, sei bereits informiert worden, sagte der Sprecher. Premiere sei vorbereitet und könne gegebenenfalls juristische und technische Gegenmaßnahmen ergreifen. "Wir gehen mit allen rechtlichen Mitteln dagegen vor, das ist kein Kavaliersdelikt", so der Sprecher. (dpa/tc)