Preisverfall entwertet Stueckzahlenwachstum Softwarehersteller klagen ueber sinkende Umsaetze in Westeuropa

06.01.1995

PARIS (CW) - Fuer das dritte Quartal 1994 meldet die Software Publishing Association (SPA) Europe einen 20prozentigen Rueckgang der Umsaetze aus PC-Softwareverkaeufen gegenueber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Betrugen die Einnahmen der Anbieter von Windows-, DOS- und Macintosh-Applikationen in Westeuropa im dritten Quartal 1993 noch 383,7 Millionen Dollar, sanken sie im entsprechenden Berichtszeitraum 1994 auf 307 Millionen Dollar. Nach den ersten neun Monaten beliefen sich die Erloese aus dem Applikationsgeschaeft auf 1,25 Milliarden Dollar - ein mageres, einprozentiges Plus gegenueber dem gleichen Zeitraum 1993. Die Zahl der ausgelieferten Programme dagegen stieg im dritten Quartal um 65 Prozent und in den ersten drei Monaten um 80 Prozent.

"Bei den Stueckzahlen hat die Industrie 1994 zwischen 60 und 90 Prozent pro Quartal zugelegt", erklaerte Gerard Gabella, Managing Director der SPA Europe, "aber die Durchschnittspreise sind so stark gesunken, dass die Umsaetze in den ersten beiden Quartalen lediglich um zehn und zwoelf Prozent zunahmen, im dritten Quartal 1994 aber um 20 Prozent sanken." Deshalb sei es fuer die Anbieter sehr schwer geworden, in Westeuropa noch Geld zu verdienen.

Offenbar wurden saemtliche PC-Plattformen von dem Preisverfall in Mitleidenschaft gezogen. Zum ersten Mal fielen auch die Umsaetze mit Windows-Applikationen. Sie sanken gegenueber 1993 im dritten Quartal 1994 um sieben Prozent auf 295 Millionen Dollar. Aufgrund des starken Wachstums in den ersten beiden Quartalen des Jahres 1994 wuchsen die Einnahmen gegenueber 1993 in den ersten neun Monaten um 17 Prozent auf 1,05 Milliarden Dollar.

Mit DOS-Programmen erloesten die Anbieter nach neun Monaten mit 111 Millionen Dollar rund 53 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Auch Macintosh-Software bringt weniger Geld als zuvor. Hier gingen die Umsaetze um elf Prozent zurueck.