Preisverfall

12.11.1976

Als der VB beim letzten Routinebesuch - natürlich wollte er mir wieder das größere System aufschwatzen strahlend meinte, außerdem seien ja auch die Preise mächtig gesunken, da habe ich den Jungen mal aufgeklärt: Lächerlich: 20 bis 25 Prozent! Man solle sich doch ein Beispiel an der sonstigen Elektronik-Industrie nehmen - bei "sonstige" schluckte er schon.

Vier Spezie-Rechner gebe es heute für fünfzehn Mark. Jawohl! (Meiner auf dem Schreibtisch kostete vor drei Jahren noch 200 Mark, das reicht heute für ein Dutzend ohne Mengenrabatt.) 90 Mark zahlt man jetzt für Taschenrechner mit viel Trigonometrie und sonstigen Tasten, mit mehreren Buchstaben und Kürzeln. Die hatten kürzlich noch das Zehnfache gekostet. Und mehr. Oder etwa nicht?

Elektronik-Armbanduhren werden heute für unter 50 Mark angeboten - mit fünf Funktionen. (Auch jammerschade ums Geld, wenn man die eigene LED-Uhr betrachtet - vor einem Jahr gekauft und um ein Vielfaches teurer.)

Da kommt mir der Mann mit 25 Prozent Preissenkung. Lächerlich! Wenn die ganze Elektronik so billig wird, warum denn nicht auch die Kompuster, fragte ich am Ende meiner Tirade.

Der clevere VB hatte zwar eine Antwort, sprach von Software, Forschung und Kleinserie - aber das interessierte mich dann nicht mehr.