Preise von Speicherchips im freien Fall

07.06.1996

TOKIO (IDG) - Anbieter von Speicherchips steuern schwierigen Zeiten entgegen. Die Bedrohung kommt aus Südostasien, insbesondere aus Südkorea, wo eine Reihe von Herstellern mit Billigangeboten die Märkte überschwemmt. Für Anwender ist diese Entwicklung positiv: Rechner können billiger aufgerüstet werden, im PC-Markt gibt es mehr Leistung fürs Geld.

Vergangene Woche wurde auf den asiatischen Märkten ein 4-Mbit-Chip mit rund drei Dollar und ein 16-Mbit-Exemplar mit etwa zehn Dollar gehandelt. Noch im März kostete der 4-Mbit-Chip mehr als das Doppelte. Für Unternehmen wie Samsung Electronics, den weltweit größten DRAM-Hersteller, ist diese Entwicklung bitter. Matt Cleary, Halbleiter-Analyst im Büro der HG Asia, Seoul, empfahl die Aktie des Börsenlieblings zum Verkauf.

Der freie Fall der DRAM-Preise hält seit nunmehr neun Monaten an. Beispielsweise fielen die Preise von Standard-Simms (Simms = Single Inline Memory Modules) seit September vergangenen Jahres um 60 Prozent, beobachtet Akira Minamikawa, Marktforscher der IDC Japan Ltd. In Kombination mit fallenden Preisen anderer PC-Komponenten wie beispielswiese der CPU, bedeutet das auch in naher Zukunft deutlich sinkende PC-Preise beziehungsweise mehr Leistung fürs Geld.