AVM FRITZ!WLAN Repeater 1750E

Praxistest: Was bringt ein 11ac-WLAN-Extender?

03.12.2015
Von 
Dr. Harald Karcher ist freier Autor in München. Er testet mobile Geräte vom Handy bis zum Laptop und mobile Netze von WLAN bis zu LTE.

890 Mbit/s am LAN-Switch des WLAN-Routers

Wäre unsere Testwohnung komplett mit Gigabit-LAN-Kabeln bis in jede hinterste Zimmerecke hinein verkabelt, dann bräuchten wir keinen WLAN-Router und auch keinen WLAN-Repeater. Stattdessen würden wir unsere Rechner, Drucker und Fernseher über einen Gigabit-Switch miteinander verkoppeln. Auch die AVM 7490 hat so einen 4-Port-Gigabit-Switch unter der Haube.

Der Dell Latitude E6520 hat vier Testdateien mit je 1,0 GB extrem stabil mit knapp 890 Mbit/s über den Gigabit-Switch der AVM 7490 aus dem Zuspieler Sony S13A herunter kopiert. Damit ist der Sony mit Raid-0-SSD mehr als schnell genug für alle nachfolgenden 11ac-3x3-MIMO-Funk-Messungen.
Der Dell Latitude E6520 hat vier Testdateien mit je 1,0 GB extrem stabil mit knapp 890 Mbit/s über den Gigabit-Switch der AVM 7490 aus dem Zuspieler Sony S13A herunter kopiert. Damit ist der Sony mit Raid-0-SSD mehr als schnell genug für alle nachfolgenden 11ac-3x3-MIMO-Funk-Messungen.
Foto: Harald Karcher

Wir haben den Sony und den Dell jeweils über ein kurzes Gigabit-Kabel an zwei LAN-1000-Ports der 7490 angeschlossen. Mit diesem Aufbau haben wir viermal je 1 GB vom Sony über den 7490-Switch auf den Dell herunter gezogen und konnten dabei extrem stabile Datenraten von knapp 890 Mbit/s beobachten. Womit bewiesen wäre: der Datenzuspieler Sony an der AVM 7490 tut was er soll: Er liefert die Test-Daten schneller an die Fritzbox, als sie in den nachfolgenden Messungen überhaupt durch die Luft gefunkt werden können. Bei sehr langen LAN-Kabeln kann es übrigens Geschwindigkeitseinbrüche geben, vor allem wenn es billige Kabel aus schlechtem Material und ohne Abschirmung sind. Aber genug der Kabel, gleich kommen wir zum Funk.

Funk-Interferenzen in der Testwohnung

Bei den nachfolgenden Messungen haben (leider) mehrere Fremd-WLANs aus der Nachbarschaft mit mäßigen Feldstärken in die Münchener Testwohnung herein gestrahlt. Solche Fremdstörungen lassen sich auch in anderen dicht besiedelten Gebieten kaum vermeiden, es sei denn, man tapeziert die eigene Immobilie mit Metallgittertapeten.

Die normalerweise aktiven WLAN-Router innerhalb der Testwohnung (AVM 6360 Cable an KD100 und AVM 7390 an VDSL50) wurden während der Messungen abgeschaltet, damit auf 2,4 und 5 GHz möglichst wenig selbst-verursachte Störungen und Interferenzen auftreten. Lediglich drei 11ac-Smartphones (iPhone 6, iPhone 6 Plus, LG G3) sowie ein WLAN-Drucker blieben während der Messungen noch eingeschaltet, um eine realistische Störumgebung eines modernen Zwei- bis Drei-Personen-Haushalts nachzustellen.

Router- und Repeater-Positionierung in der Testwohnung

Der WLAN-Router AVM 7490 hing im DG in einer Türöffnung einer massiven Stahlbeton-Trennwand zwischen Dachstudio und Dachgalerie (siehe Gebäude-Zeichnung). Dort hatte er eine direkte Sichtverbindung zum 11ac-WLAN-Repeater AVM 1750E in das Wohnzimmer hinunter. Der Repeater im OG zeigte 5 von 5 Feldstärke-Balken an. Das heißt, er hatte einen optimalen Funkkontakt zum WLAN-Router im DG.

Der AVM 7490 im DG strahlt nach rechts in das HomeOffice im DG sowie nach links unten an den Repeaterim OG. Letzterer "verlängert" den 11ac-Funk durch zwei Türen hindurch in die besonders schlecht versorgte Küche hinein. An den roten Punkten haben die Funk-Messungen mit dem Dell 6520 Laptop stattgefunden.
Der AVM 7490 im DG strahlt nach rechts in das HomeOffice im DG sowie nach links unten an den Repeaterim OG. Letzterer "verlängert" den 11ac-Funk durch zwei Türen hindurch in die besonders schlecht versorgte Küche hinein. An den roten Punkten haben die Funk-Messungen mit dem Dell 6520 Laptop stattgefunden.
Foto: Harald Karcher

Den Repeater haben wir nach einigem Herumprobieren im Wohnzimmer so aufgestellt, dass er durch zwei Türen hindurch eine direkte Sichtverbindung zu Flur und Küche hatte. Natürlich haben wir die Messreihen mal mit und mal ohne Repeater vorgenommen, um zu erforschen, ob der Repeater an dieser Stelle im Wohnzimmer etwas bringt, und wie viel genau.

In unserer Testwohnung ist die Küche das verflixte Problem-Zimmer: Zu deren Versorgung muss die AVM 7490 nämlich dicke Betonwände plus eine Betondecke in sehr ungünstigen, spitzen Winkeln durchstrahlen.

Sparsam: Der WLAN-Extender hat im Test bei voller Leistung circa fünf bis sechs Watt verbraucht. Auf diesem Foto waren es gerade 5,462 Watt.
Sparsam: Der WLAN-Extender hat im Test bei voller Leistung circa fünf bis sechs Watt verbraucht. Auf diesem Foto waren es gerade 5,462 Watt.
Foto: Harald Karcher