Praxistest: T-Mobile MDA Pro / HTC Universal

02.04.2007

Ausstattung

Der MDA Pro ist das erste Smartphone Deutschlands, das Microsofts neues Betriebssystem Windows Mobile 5.0 nutzt. Für Geschwindigkeit soll ein Intel PXA270 Prozessor sorgen, der in der Praxis aber oftmals leicht überfordert zu sein scheint. Ab Werk stehen dem Nutzer ca. 38 MB RAM zur Verfügung, lediglich 28MB können mit Programmen des Nutzers belegt werden. Der Speicher ist mit SD-/MMC-Cards auf bis zu 4GB erweiterbar, dank SDIO-Support lässt sich auch entsprechendes Zubehör anschließen.

Die auf der Rückseite montierte Hauptkamera des MDA Pro verfügt über eine optische Auflösung von 1280x1024 Pixeln, deren Bildqualität sich auch gegen die klassenbesten Megapixler sehr gut schlägt. Spezielle Features der MDA Pro-Kamera sind ein Weißlichlichtabgleich, Panoramaaufnahmen in VGA-Auflösung und ein Nachtmodus samt LED-Blitz. Videos lassen sich mit bis zu 320 x 240 Pixeln Auflösung aufnehmen und können so lang werden wie der Speicher reicht. Für die Medienwiedergabe kommt Microsofts Windows Media Player 10 zum Einsatz, der MP3-, AMR-, MIDI-, WAV- und WMA-Dateien wiedergeben kann, sich aber nicht auf das iTunes-kompatible AAC-Format versteht. Einen Equalizer lässt der Player ebenfalls vermissen, dafür adaptiert er die von der Desktop-Variante bekannte Playlist-Verwaltung und gibt Musik über das mitgelieferte Stereo-Headset bassstark und laut wieder. Die frontseitig integrierten kleinen Stereo-Speaker tönen hingegen sehr höhenlastig. Ärgerlich: Videos werden im Vollbildmodus nicht aufs große VGA-Display hochgerechnet und von dicken schwarzen Balken umrahmt.

Dank UMTS, einem speziellen Client und einer nach innen gerichteten Digitalkamera unterstützt der MDA Pro Videotelefonate, doch reicht die Empfindlichkeit des Mikrofons und die winzige Darstellung des Videobilds sowie die Geschwindigkeit der Software bei weitem nicht aus, um bequem von Angesicht zu Angesicht plaudern zu können. Über einen integrierten WLAN-Port lassen sich 10MBit/s schnelle Verbindungen zu IEEE802.11b-kompatiblen Hotspots herstellen, der MDA Pro unterstützt WEP-Verschlüsselung und WPA-Authentifizierung. ActiveSync-Verbindungen lassen sich in der aktuellen Version leider nicht ohne weiteres über WiFi herstellen. Umso besser klappt die Synchronisation von PIM- und Multimedia-Daten via Bluetooth oder USB-Datenkabel. Über Bluetooth lassen sich darüber hinaus Modemverbindungen oder kabellose Headsets anschließen, die Profile A2DP, PAN und OBEX/FTP sollen sich über ein Software-Upgrade von Januar 2006 nachrüsten lassen. Für die Darstellung von WAP-, XHTML- oder "echten" HTML4.0-Seiten sorgt Microsofts Internet Explorer in Quer- und Hochformat. T-Mobile bietet für den MDA Pro auf Wunsch verschiedene Email Push-Lösungen für den Direktempfang von Emails an. Doch auch ohne eine entsprechende Lösung lassen sich Emails auf dem Gerät empfangen und versenden: Pocket Outlook unterstützt mehrere Postfächer und Attachments mit über 1MB Größe. Bei der Einrichtung von E-Mail-Konten gängiger Provider hilft die Software EmailWiz.

Die Kontaktverwaltung wurde optisch aufgewertet und kennt nun auch Anruferbilder und die native Verwaltung von Daten auf der SIM-Karte. Die Organizerfunktionen des MDA Pro sind uneingeschränkt businesstauglich und gleichen sich weitestgehend mit einer lokalen Outlook-Installation oder via SyncML mit Exchange-Servern ab. Termine können in Tages-, Wochen-, Monats-, Jahresansicht sowie einer praktischen Agenda dargestellt werden. Bei Bedarf können Outlook-kompatible Besprechungsanfragen nach der Erstellung eines Termins versandt werden. T-Mobile und Microsoft geben dem MDA Pro ab Werk eine ganze Reihe alltagstauglicher Features mit auf den Weg, angefangen von einem Download-Agent für Remote-Upgrades, die sich jetzt auch ohne entsprechendes Kabel aufspielen lassen, über einen MIDP2.0-kompatiblen Midlet-Manager bis hin zu einem Terminaldienst-Client ist man für allerlei exotische Spielereien vorbereitet. Vermisst haben wir die mobile Version des Instant Messaging-Clients MSN Messenger und einen Fax-Client; letztgenannter muss von der beigelegten CD-ROM nachinstalliert werden. Stark überarbeitet präsentiert sich die neue Office Mobile-Suite, mit der sich Word- und Excel-Dokumente ohne vorherige Konvertierung anzeigen und bearbeiten lassen. Neu hinzugekommen ist unter anderem der Support für eingebettete Tabellen in Textdokumenten sowie eine umfangreiche Komponente zum Erstellen von Diagrammen mit Excel Mobile. Viewer für Powerpoint- und PDF-Files sind ebenfalls vorinstalliert und starten z.B. automatisch, wenn man ein entsprechendes Email-Attachment öffnet.

Praxistest: T-Mobile MDA Pro / HTC Universal
Praxistest: T-Mobile MDA Pro / HTC Universal
Foto:
Praxistest: T-Mobile MDA Pro / HTC Universal
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Praxistest: T-Mobile MDA Pro / HTC Universal
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Gegenüber Windows Mobile 2003 hat sich bei Windows Mobile 5.0 in der PocketPC-Ausprägung nur marignal etwas an der Bedienung verändert. Neu sind zwei permanent angezeigte kontextabhängige Shortcuts am unteren Bildschirmrand sowie modale sprechblasenförmige Infofenster, die über den Status von Applikationen Bericht erstatten. Der Startscreen gibt auf seinem personalisierbaren "Heute"-Bildschirm ohne großen Firlefanz eine Übersicht über anstehende Termine, eingegangene Nachrichten oder verpasste Anrufe. Neben der QWERTZ-Tastatur lässt sich Text auch via Bildschirmtastatur, einem T9-fähigen intelliPad, einem Strichzug- oder Buchstabenerkenner sowie dem "Transcriber" eingeben, der ganze Schriftzüge analysiert und in Text umwandelt. Die Möglichkeiten zur Personalisierung, die Windows Mobile 5.0 von Haus aus bietet, beschränken sich in erster Linie auf den Austausch von Farben und Hintergrundbildern, Klingeltöne lassen sich nur über den Umweg des Dateimanagers verändern.