Praxistest: Sony Ericsson K750i

02.04.2007

Ausstattung

Mit dem K750i wird erstmals ein Handy angeboten, das eine Familienkamera ersetzen kann. Zahlreiche Kamera- und Bildbearbeitungsfunktionen (Auto-, Makro-, Panorama-, Bildfolgemodus ? für 4 Bilder in VGA-Auflösung -, Weißlichtabgleich, digitaler stufenloser Zoom, etliche Effekte wie Sepia, Monochrom, Rahmen u. a.) machen das Fotografieren mit der 2-Megapixelkamera zu einem echten Erlebnis. Außenaufnahmen wirken brillant, scharf und farbecht, bei großen Farbflächen rauscht es aber etwas. Bei Innenaufnahmen hat die Kamera ähnliche Probleme bei der automatischen Kontrastfindung wie alle Konkurrenten. Aufnahmen gelingen dank extrem hellem Blitz auch in dunklen Räumen auf eine Distanz von bis zu einem Meter. Der Videoaufnahmemodus der Kamera ist auf die vom 3GP/MPG4-Unterstandard vorgegebenen 176 x 144 Pixel Auflösung beschränkt. Dafür lassen sich alle Effekte des Fotomodus auch während der Videoaufnahme verwenden. Sony Ericsson gibt dem K750i einen internen Speicher von 32 MB und einen Memory Stick Duo PRO mit 64 MB Kapazität mit auf den Weg. Im Extremfall lassen sich Karten mit bis zu 2GB Speicher nachrüsten.

Der multitaskingfähige MP3-Player steht für da-capo-Hörerlebnisse. Außer MP3-Files gibt das Gerät auch AAC-Dateien im M4A-Format, MIDI- und AMR-Files wieder. Das praktische UKW-Radio, das nur bei angeschlossenem Headset läuft, unterstützt RDS und listet blitzschnell alle lokal verfügbaren Sender. 12 40-stimmige MIDI-Ringtones sind vorinstalliert, MP3-Files lassen sich ebenfalls frei als Klingel? oder SMS-Ton einstellen. Mit den Applikationen Music-, Photo- und VideoDJ kann man alle Arten von Medien miteinander mischen und nachbearbeiten. Das K750i bietet vielfältige Connectivity-Möglichkeiten an: Bluetooth (inklusive Datenaustausch via FTP/OBEX und Object-Push) sowie Infrarot. Auch die einstmals gefeierte Remote-Control-Funktion hat wieder Einzug gefunden. Mit ihrer Hilfe steuert das K750i z. B. Mediaplayer, Mauszeiger oder Präsentationen. Das Handy erlaubt die Ansteuerung von mehreren Bluetooth-Geräten gleichzeitig, mit Hilfe einer vorinstallierten HP-Software klappt das auch mit bluetoothfähigen Druckern. Das K750i lässt sich via USB-Kabel am PC betreiben, die mitgelieferte Software gleicht PIM-Daten ab, lädt Musik und Bilder auf das auch als Wechsellaufwerk ins System integrierbare K750i oder setzt es als USB-Modem ein.

Unverständlich bleibt, warum trotz der hohen Bildschirmauflösung nach wie vor nicht mehr als 4 Zeilen im Texteingabemodus dargestellt werden. Eine MMS kann zeitgemäße 300 KB groß werden und alle Multimedia-Elemente enthalten, die das K750i produzieren kann. Bei E-Mail-Attachments stoppten wir die Tests bei 500 KB. Die Inline-Anzeige von Grafiken wird nicht unterstützt, PDF- oder Word-Dokumente lassen sich zwar nicht anzeigen, aber speichern, um sie später auf einen PC verschieben zu können. Es lassen sich mehrere E-Mail-Konten auf dem K750i einrichten, die Konfiguration von GPRS-Zugang und Kontodaten geht leicht von der Hand - wir kamen in Verbindung mit E-Plus und GMX sofort zum Ergebnis. Eine Funktion sei MMS-Muffeln einmal wieder ans Herz gelegt: Die schon beim T610 eingeführte QuickShare-Funktionalität erlaubt den MMS-Versand mit gerade einmal drei Klicks. Ein Push-E-Mail-Eingang lässt sich mit Hilfe von Abrufintervallen simulieren. Die PIM-Funktionen sind nicht üppig, für Otto Normalnutzer aber ausreichend: Adressbuch (max. 500 Kontakte beliebiger Größe, individueller Klingelton- und Anruferbildzuweisung u. a. m.) und Kalender (keine Terminkategorisierungen, Wochen- und Monatsansichten u. a. m.).

Weitere Applikationen sind: Stoppuhr, Timer, Wecker, Code-Memo für Passwörter und PINs, eine simple Aufgaben- und Notizliste, eine Weltzeituhr als frei drehbare 3D-Weltkugel sowie eine Sprachmemo-Funktion für die Aufnahme beliebig langer Mitschnitte auch während eines Gesprächs. Das K750i ist via GPRS webfähig und stellt im integrierten einfachen Browser XHTML/WAP2.0-Seiten mit ausreichender Geschwindigkeit dar. Bemerkenswert ist die Sony Ericsson eigene Mascot-3D-Engine des K750i, die es zu einem perfekten Handy fürs mobile Java-Gaming macht. Im JBenchmark renderte die 3D-Engine das Springer-Modell mit über 34 fps (Zum Vergleich: Das 6230i schaffte nicht einmal 1 fps!) Auch die Leistungen im Texturscaling (24 fps) und Parallax-Scrolling - für Plattform-Games ein wichtiger Messpunkt - liegen mit 25 bzw. 30 fps weit über denen der Konkurrenz.

Praxistest: Sony Ericsson K750i
Praxistest: Sony Ericsson K750i
Foto:
Praxistest: Sony Ericsson K750i
Praxistest: Sony Ericsson K750i
Foto:
Praxistest: Sony Ericsson K750i
Praxistest: Sony Ericsson K750i
Foto:

Ein neues Bedienkonzept schmückt die Startseite. Sony Ericsson passt sich Nokia, Sendo und Samsung an und liefert beim K750i erstmals seine eigene Vorstellung eines "NowScreens" mit: einen Reiter für "Neues", ein zweiter für verknüpfte Menüpunkte und ein dritter Reiter für Internetbookmarks. Die Menüführung des K750i ist wie von SE gewohnt logisch und gleicht im Wesentlichen ihren Vorgängern. Die Menügestaltung aber bedient sich mittlerweile wahren ?Special Effects?. Hintergründe sind animiert, Untermenüs zoomen, sliden und faden optisch sehr gelungen ein und aus - ein weiterer Vorteil des schnellen Prozessors und des standardmäßig im System verankerten FlashLite-Players. Das K750i erlaubt die Zuweisung von Sprachbefehlen für Rufnummern aus dem Adressbuch. Die Sprachwahl muss vom Nutzer angelernt werden und hat mitunter kleinere Erkennungsprobleme.