Praxistest: Samsung SGH-X300

02.04.2007

Ausstattung

Von einem Einsteiger-Gerät ohne Kamera und MP3-Player sollte der Käufer auch bei der Ausstattung keine großen Sprünge erwarten. Der magere Speicher von 1,2 MB reicht zwar gerade noch für 500 Telefonbucheinträge, aber bei Java-Applikationen oder Browser-Features ist man schnell an den Grenzen des Geräts angelangt. Für Spiele stehen lediglich 265 KB zur Verfügung, Bilder und Töne müssen mit 300 KB auskommen. Da ist es auch wenig überraschend, dass sich einem Kontakt, der noch nicht mal in Vor- und Nachnamen unterteilt werden kann, gerade drei Rufnummern (Mobil, Büro und Privat) und eine E-Mail-Adresse zuordnen lassen. Besonders einschnürend: die volle Ausschöpfung der Zuordnungen (also drei Nummern plus Mailadresse) nimmt bereits 4 von den 500 Speicherplätzen ein. Wer einen individuellen Klingelton oder ein Anruferbild dazupacken möchte, guckt in die Röhre! Immerhin können Kontakte in Gruppen zusammengefasst und mit einem Klingel- bzw. SMS-Ton versehen werden. Via IrDa-Schnittstelle kann man einzelne Einträge aus einem anderen Telefon oder dem PC importieren.

Auch der Kalender trägt wenig zur Praxistauglichkeit im Business-Alltag bei. Weder gibt es einen echten Terminplaner, noch kann man sich vom Handy an Geburtstage erinnern lassen. Einem Datum lässt sich lediglich ein einmaliger Alarm mit einer 40 Zeichen umfassenden Beschreibung zuordnen. Praktisch ist die gesonderte Aufgabenliste, in der man einem bestimmten Datum auch Deadlines zuweisen kann.

Besser beraten sind Messaging-Freunde: der integrierte MMS-Client gestaltet sich übersichtlich und neben Bildern und Tönen können auch Sprachmemos direkt aufgezeichnet und verschickt werden. Mangels Kamera beschränkt sich der Bildmitteilungsdienst beim X300 aber höchstens auf überlange Kurznachrichten. Dank GPRS (Klasse 10) und einem WAP1.2 Browser kann man mit dem X300 sogar im mobilen Web surfen, angesichts der beschränkten Darstellungsfläche ist dieses Feature aber eher unspektakulär und beschränkt sich auf kleinere, angepasste mobile Websites.

Die 16 vorinstallierten, 40-stimmigen, polyphonen Klingeltöne sind eher langweilig und einfallslos. Von einschlägigen Anbietern lässt sich zwar via GPRS Nachschub beschaffen, hier muss man aber aufpassen: MP3- und AAC-Realsounds werden nicht unterstützt! Wer gar keinen Ton als Signal bei Anrufen oder eingehenden SMS möchte, kann den Vibrationsalarm im Menü oder durch langes Drücken der Rautetaste aktivieren - wirklich kräftig ist dieser allerdings auch nicht. Das herausstechende Merkmal beim X300 ist ein integriertes UKW-Radio. Hier hat sich Samsung wirklich Mühe gegeben, denn sowohl die Klangqualität übers mitgelieferte Stereo-Headset als auch die Empfangsleistung des Radios konnten unsere Tester überzeugen. Insgesamt sind 30 Sender programmierbar und der automatische Sendersuchlauf vereinfacht das Finden des Lieblingskanals. An "kleinen Helfern" mangelt es dem X300 ebenfalls nicht: Wecker, Weltzeituhr, Taschenrechner, Währungsrechner und die Möglichkeit, bis zu fünf Sprachmemos a 30 Sekunden aufzunehmen unterstützen die Alltagstauglichkeit. Für alle Zocker-Freaks steht eine MIDP 2.0-konforme Java-Engine bereit. Man kann zwar nicht viele Spiele gleichzeitig auf das Handy laden, die bereits von Samsung angebotenen Standardspiele sorgen aber schon für genug Entertainment. Mobile Chess, Fun2Link und Bubble Smile sind eher für die Denker, Ultimate Golf Challenge für den Sportler geeignet.

Praxistest: Samsung SGH-X300
Praxistest: Samsung SGH-X300
Foto:
Praxistest: Samsung SGH-X300
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Wer Samsungs Menüs kennt, wird sich auch in den flachen Gewässern des X300-Menüs schnell freischwimmen. Neulinge werden sich schnell mit der Menüführung anfreunden können, denn das Hauptmenü besteht lediglich aus neun intuitiv erschließbaren Punkten, die mit dreidimensional gezeichneten Icons hinterlegt sind. Die Untermenüs werden zeilenweise als Text dargestellt. Für schnelle Übersicht sorgen kleine Fenster, die die aktuell gewählte Einstellung anzeigen, wenn man sich über einem Auswahlpunkt befindet. Negativ fällt allerdings die Trägheit der Software auf: Besonders beim Speichern bestimmter Einstellungen kann das Gerät nicht verleugnen, dass der Prozessor nur für Low-End-Ansprüche ausgelegt ist. Auch Individualisten haben das Nachsehen beim Samsung-Menü: sie können lediglich das Hintergrundbild austauschen und einige Menüschnellzugriffe definieren.