Praxistest: Samsung SGH-U700

09.10.2007

Telefonfunktionen / Ausdauer

Die in zurückhaltender Ästhetik gestalteten Hauptmenü-Icons überlagert das SGH-U700 mit einem Farbschleier, wenn man sie anwählt. Ein Klick öffnet ein Auswahlkästchen als Vorschau aufs darunter liegende Untermenü. Das kann praktisch sein, weil sich so (zumindest gefühlt) die Menüwege verkürzen, aber bisweilen auch etwas verwirrend enden, wenn man sich zwischen Untermenü, Popup-Box und Hauptmenü verheddert. Mangels Theming-Ansatz hat man bei der Ansicht des Hauptmenüs lediglich die Wahl zwischen einer kontrastreichen Weiß- und einer eleganten Schwarzthematik. Mit mehr optischer Finesse wartet der Startbildschirm auf: er passt sich automatisch an das Land an, in dem sich der Nutzer gerade aufhält. In Frankreich zeigt das automatische Hintergrundbild den Arc de Triomphe, während in Deutschland das Schloss Neuschwanstein in der Ferne schimmert. Schiebt man den Slider nachts auf, während man ihn bei Dämmerung in der Tasche gelassen hatte, legt sich die Nacht über Neuschwanstein, Sterne kommen heraus und Sternschnuppen überziehen den Nachthimmel. Der aktive Hintergrund hat aber auch praktischen Nutzen: liegt eine ungelesene SMS im Posteingang, verjagt ein Flugzeug mit gelbem Schweif die Vöglein, die normalerweise den Luftraum über dem deutschesten aller Schlösser bevölkern.

Praxistest: Samsung SGH-U700
Praxistest: Samsung SGH-U700

Schmale Handys leiden in aller Regel an miserablen Empfangswerten, weil der Platz für die integrierten Antennen immer enger wird. Was Motorola durch ein selbsternanntes Designelement kaschiert, verschwindet beim U700 fast vollständig: wo hier die Empfangseinheit steckt, kann man nur raten. Jedenfalls erfüllt sie die Vorurteile: ein einfaches Abdecken der Geräterückseite mit der Hand genügt, um der Empfangsanzeige zwei Balken abspenstig zu machen. Weitere gehen verloren, wenn man sich an Orte bekanntermaßen schwacher Netzabdeckung begibt, sodass man dann auch schon mal nahe am Verlust der Erreichbarkeit entlangschleifen kann. Nicht allzu viele Punkte darf sich das SGH-U700 aufs Konto für Sprachqualität schreiben; wir nahmen unsere Gegenüber deutlich gedämpfter als in Natura wahr. Zu guter Letzt glänzt auch der Akku nicht mit überragender Ausdauer: länger als 3 Tage darf man dem Flachmann nicht über den Weg trauen, wenn man ihn primär als Mobiltelefon einsetzt. Bei voller Ausnutzung aller Features sinkt die Ausdauer sogar auf ca. 2 Tage ab. Wer Energie sparen möchte, schaltet ab und zu den Empfang ab: als eines von wenigen Samsung-Handys bietet das U700 sechs Profile, mit denen der Nutzer das Telefonverhalten je nach Situation von "Normal" über "Stumm" bis hin zu "Offline" anpassen kann.