Praxistest: Samsung SGH-i550

01.03.2008

Ausstattung

Das i550 unterstützt die schnelle Ortung via A-GPS. Das A steht für Assisted, also für die unterstützende Kombination der Daten von Mobilfunkmasten mit den Signalen aus dem Orbit. Trotzdem vergingen bis zur ersten Ortung satte 4 1/2 Minuten. Auch später können mitunter bis zu zwei Minuten vergehen, bis das i550 sich wieder ins Sattellitenetz einklinkte. Schnell ist anders. Eine KFZ-Halterung fürs GPS-Handy wäre schick gewesen, doch dafür ist das SGH i550 wohl noch zu sehr Handy und zu wenig Navi, obwohl das Navigationsprogramm Mobile Navigator aus dem Hause Navigon installiert ist. Es umfasst Kartenmaterial für Deutschland, Österreich und die Schweiz, allerdings nur als 14-tägige Testversion, für die weitere Nutzung werden 70 Euro fällig. Über den Preis für Navigons Software kann man natürlich nochmal nachdenken, wer sich dafür entscheidet, bekommt jede Menge fürs Geld. Features wie die Anzeige von Straßenschildern, eine intuitive Bedienung und alternative Ausweichstrecken garantieren beste Routenführung, die kontrastreiche Anzeige des i550 trägt dazu bei, dass man seinen Blick beim Autofahren nicht allzu lange von der Straße wenden muss. Wehrmutstropfen: die Stimme aus dem Handy ist ziemlich leise, ein Anschluss ans Auto-Hifi dürfte dem aber abhelfen. Im Auto lässt sich das i550 dank SAP-Profil auch problemlos in die Freisprecheinrichtung integrieren.

Mit drei Megapixeln stößt Samsung ins Horn der Qualitätsfotografie. Doch so richtig überzeugen kann die Linse des i550 nicht. Immerhin hilft ein Autofokus dabei, dass die Bilder richtig scharf werden. Dennoch braucht man eine ruhige Hand und angehaltenen Atem, damit die Bilder nicht verwackeln. Ein Bildstabilisator ist nämlich nicht an Bord. In dunkler Umgebung hilft eine LED-Leuchte, die aber nicht besonders viel hergibt. Für Einsteiger und Gelegenheitsknipser kann man die Kamera wegen der intuitiven Benutzeroberfläche trotzdem empfehlen, auch kleinere Abzüge von besonders gelungenen Schnappschüssen dürften auf Fotopapier noch gut zur Geltung kommen. Videos nimmt das i550 zwar nicht in voller VGA-Auflösung auf, dafür sind die Filmchen in 352x288er Auflösung flüssig, selbst wenn schnellere Kameraschwenks dazwischen kommen.

Auf der mitgelieferten Speicherkarte bleiben neben dem Navi-Programm noch etwa 600 Megabyte für Songs und Alben übrig. Den internen Speicher von 150 MB sollte man für Programme und persönliche Daten reservieren. Wer sein SGH-i550 gut gefüllt hat, um sich auch unterwegs beschallen zu lassen, kann sich über einen astreinen 3,5 Millimeter-Kopfhöreranschluss auf der Oberseite des Handys freuen, an den handelsübliche Kopfhörer angeschlossen werden können. Die mitgelieferten Exemplare sind ohnehin nur eingeschränkt zu empfehlen. Der Sound aus dem Monolautsprecher überzeugt ebenfalls nicht, dafür bietet der Musik-Player, der auf der S60-Plattform basiert, jede Menge Möglichkeiten, Songs zu filtern oder Wiedergabelisten zu erstellen. Mit den meisten Formaten kommt der Player zurecht, nur DRM-geschützte Dateien werden abgelehnt. Auf echten Komfort muss man zwar verzichten, zum Beispiel sucht man einen Equalizer vergebens und das UKW-Radio kennt kein RDS, aber dafür ist die Wiedergabe via Bluetooth über ein A2DP-Stereoheadset möglich.

HSDPA macht aus dem unscheinbaren Barrenhandy ein Tor ins mobile Internet, was sich natürlich auch auf die Ladezeiten des KHTML-Browsers niederschlägt. Der entspricht allen Anforderungen zunächst ohne Probleme, doch in manchen Situationen beendet sich das Programm ohne Vorwarnung. Das nächste Software-Update sollte den Bug behoben haben, doch da der Fehler nicht ständig, sondern nur sporadisch auftritt, kann man sich die meiste Zeit bequem im Netz bewegen. Zum Beispiel mit der komfortablen Seitenübersicht, die man mit der Floating Toolbar starten kann. Auch die bereits besuchten Seiten bleiben man dank horizontal animierter Thumbnail-Darstellung immer im Blick. Für RSS-Feeds und eine weitreichende Lesezeichenverwaltung muss man keine Extrasoftware installieren, beides beherrscht der Browser souverän. Wer seinen Email-Account immer im Blick haben will, greift einfach auf den integrierten Client zurück, der - einmal konfiguriert - das elektronische Postfach automatisch abfragt.

Praxistest: Samsung SGH-i550
Praxistest: Samsung SGH-i550
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Praxistest: Samsung SGH-i550
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Mit Kalender, Notizbuch und komplettem Aufgabenmanager hat man seine Alltagsorganisation immer im Griff. Kontakte lassen sich mit allerlei Informationen ablegen und später über die PC-Software entweder mit Lotus oder Outlook synchronisieren. Wer beides nicht benutzt, kann seine persönlichen Daten mittlerweile fast genauso einfach übers Internet speichern und synchron halten. Für die Verwaltung des Handys mit Hilfe des PCs bietet sich Samsungs PC-Studio an. Dateien zieht man sich schnell über den USB2.0-Port aufs Handy, selbstredend flitzen die Einsen und Nullen auch über Bluetooth zum PC - oder auf ein anderes Handy. Als Modem mit dem HSDPA-Turbo ist man auch mit dem Laptop zwar überall schnell online, doch Vorsicht ist allemal geboten - schon zahlreiche Surfer sind durch vierstellige Handyrechnungen arm geworden.