Praxistest: Nokia E65

30.06.2007

Lieferumfang / Verarbeitung

Ein E ist kein N und so gestaltet sich auch der Lieferumfang des E65 etwas dünner als bei den Highend-Modellen der Nseries. Datenkabel, Ladegerät, Software-CD, kabelgebundenes Mono-Headset und ein flauschiges Samttäschchen mit roter Kordel sorgen dafür, dass man sich als Nachrichten- und telefoniezentrischer Nutzer nicht mit ergänzendem Zubehör eindecken muss. Eine Speicherkarte sucht man allerdings vergeblich.

Zeit, mit Vorurteilen aufzuräumen. Ein Nokia-Handy ist klapperig und schlecht verarbeitet? Nein: am E65 knarzt kein Akkudeckel, wackelt kein Schiebemechanismus und klappert keine SIM-Kartenhalterung. Nokia-Handys sind aus minderwertigem Plastik gefertigt? Keineswegs: das E65 besteht aus robustem, metallisch glänzendem Kunststoff, die Rückseite ziert ein Lederimitat und die Frontschale wird mit Hilfe einer fein geriffelten Kunststoffgrundierung gegen Fingerabdrücke geschützt. Der Slidermechanismus funktioniert bravourös gut, gleitet fast wie von selbst auf einer langen Kunststoffschiene auf und zu und federt perfekt an den Endpositionen ab. Harte Fakten: 105x49x15.5mm misst das Gehäuse des E65 und reiht sich damit beinahe schon in die Gerätegruppe Ultraslim ein. 115 Gramm Gewicht sorgen dafür, dass man das Handy beim Kramen in der Tasche nicht übersieht.

Was meinen Sie: können Sie ein Handydisplay mit 262.144 Farben von einem Display mit 16 Millionen Farben unterscheiden? Wir auch nicht, denn selbst auf dem mit 240x320 Pixeln vergleichsweise hoch aufgelösten Display des E65 bedeuten 2Bit mehr Genauigkeit bei der Farbdarstellung keinen Unterschied für die wahrnehmbare Qualität. Äußerst positiv auf die Ablesbarkeit wirkt sich die transflektive Hintergrundbeschichtung des E65-Display aus: sie erlaubt es, den Displayinhalt auch dann noch zu erkennen, wenn die Hintergrundbeleuchtung abgeschaltet ist oder starkes Sonnenlicht das Display bestrahlt. Telefonfunktionen standen im Vordergrund des Tastendesigns: so kann man auch im zugeschobenen Zustand jederzeit auf Adressbuch und Team-Suite zugreifen oder das Mikrofon stumm schalten. Schattenseite: die das Navigationstastenfeld einrahmenden Telefon- und Softkey-Tasten sowie der Rand des Navkeys fallen außerordentlich dünn aus. Dramatisch eng wird's bei der unabdingbaren Menütaste: auch S60-Kenner werden erst nach einigem Suchen auf sie stoßen. Die Zifferntastaten sind zwecks besserer Erfühlbarkeit leicht gewölbt und verfügen über knackige Druckpunkte, sodass das Schreiben von SMS und Emails mit dem Gerät trotz fehlender QWERTZ-Komponente erstaunlich schnell von der Hand geht.