Praxistest: Motorola RAZR V3i

10.10.2006

Ausstattung

Statt VGA-Schnappschüssen nimmt die V3i-Cam jetzt Fotos mit 1,2 Megapixeln Auflösung und digitalem 8x-Zoom auf, deren Resultate eher für Ernüchterung sorgen: Bei schlechteren Witterungsverhältnissen wirken Bilder verschleiert, entfernte Objekte verpixelt und unscharf. Ähnlich wie beim RAZR V3 lässt sich die Kamera auch im zugeklappten Zustand des Handys verwenden ? dann dient das Außendisplay als Sucher. Bilder können als Wallpaper oder Screensaver verwendet oder über die Bluetooth-Schnittstelle an kompatible Fotodrucker geschickt werden, die dann Poster oder eine Bildübersicht auf DIN A4 ausspucken. Auch 3GP-Videos mit maximal 176x144 Pixeln Auflösung lassen sich mit dem V3i jetzt aufnehmen ? die sind aber qualitativ höchstens für MMS interessant.

Der interne Speicher des V3i wurde geringfügig auf 12MB aufgestockt und kann mit Transflash- bzw. MicroSD-Cards auf bis zu 1 GB erweitert werden. Businessaffine Nutzer freuen sich über 2000 Kontakte im Adressbuch sowie Bereinigungsfunktionen, die dafür sorgen, dass die Posteingänge nicht überquellen. Für den schnellen Versand von Mediendateien oder längeren Texten sind sowohl MMS- als auch Email-Client des V3i gut geeignet: Die Maximalgröße einer MMS-Nachricht beträgt 300kB, Emails können mit beliebig großen Attachments bestückt werden und lassen sich parallel von mehreren Accounts abrufen. Gleich zwei Medienplayer spendiert Motorola seinem Designfolder, die sich abgesehen von WMA-Files auf alle gängigen Medienformate verstehen. Schade, dass keiner von beiden in der Praxis einem iTunes-Client oder Walkman-Phone von Sony Ericsson das Wasser reichen kann. Dafür lassen sich beide Player "minimieren", um zum Beispiel bei laufender Musik eine SMS schreiben zu können. Wer sich ein optionales Headset gönnt, kann sich über klaren Klang und hohe Dynamik freuen, gleiches gilt auch für den großen, fußseitig verbauten Lautsprecher; der lässt sich auch von extremen Höhen oder Bässen kaum aus der Ruhe bringen.

Eine vollfunktionale Bluetooth-Schnittstelle (leider ohne A2DP-Profil) findet weiterhin ihren Platz im RAZR, über den MiniUSB-Port lässt sich das Telefon mit einem PC verbinden und sogar als USB-Speichermedium zum leichteren Befüllen mit Musik erkennen. Der integrierte WAP-Browser stellt WAP1.1- und WAP2.0/XHTML-Seiten anstandslos dar, HTML-Seiten werden mit einer Fehlermeldung abgewiesen. Dank GPRS surft man mit vernünftiger Geschwindigkeit auf den Minisites des mobilen Webs, die Darstellung von wap.ebay.de oder dem O2 Active-Portal wirken wie schon beim Vorgänger ganz ansprechend und funktional, der Browser bringt aber vergleichsweise wenig Inhalt auf eine Displayseite.

Das Telefonbuch des V3i nimmt zu jedem Kontakt mehrere Rufnummern und EMailadressen verschiedener Kategorien auf und kann jetzt auch mit jeweils einer Postadresse befüllt werden. Zwischen Vor- und Zuname wird leider nicht unterschieden, was die Synchronisation der Kontakte gelegentlich zum Puzzlespiel macht - dafür lässt sich einem Kontakt ein Nickname zuweisen, der z.B. die ICQ-Kennung eines Kontakts aufnimmt. Kontakte können Anrufergruppen zugeordnet und mit individuellen Anruferbildern und Klingeltönen versehen werden. Der Kalender des V3i stellt sich displayfüllend und übersichtlich, wenn auch ziemlich einfarbig dar. Die auch bei anderen Motorola-Handys zu findenen Unzulänglichkeiten findet man aber auch beim V3i: So können Termine in der Wochenansicht abhängig von der festgelegten Startzeit nur im Zeitraum von 9 Stunden dargestellt werden und sich überschneidende Termine werden nicht besonders gekennzeichnet.

Praxistest: Motorola RAZR V3i
Praxistest: Motorola RAZR V3i
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Praxistest: Motorola RAZR V3i
Praxistest: Motorola RAZR V3i
Praxistest: Motorola RAZR V3i

Aufs mobile Gaming-hat Motorola das RAZR V3i zwar nicht optimiert, das Handy verfügt aber über eine zeitgemäße MIDP2.0 / CLDC 1.1-JVM mit 800kB Arbeitsspeicher. Jedoch sind die 3 wichtigen Java Specification Requests 82, 120 und 75 dazugekommen: sie ermöglichen den Austausch von Daten via Bluetooth, z.B. für Multiplayer-Matches, und lassen Java-Midlets auf Nachrichten- und PIM-Daten zugreifen. Drei Spiele sind ab Werk vorinstalliert: Asphalt Urban GT (Autorennen), Rebels (Vertical/Parallax-Shooter) und Solitaire (Kartenspiel mit vier Spielvarianten) sind zwar keine Dauerbrenner, füllen aber die eine oder andere langweilige Minute.