Praxistest: Motorola PEBL U6

02.04.2007

Ausstattung

Technisch markiert das PEBL kein Highlight der Produktlinie von Motorola: als Kamera kommt lediglich eine VGA-Komponente zu Einsatz. Die Qualität von Kameraaufnahmen ist für die altbackene Technologie durchgehend gut, relativ farbenfroh und Ergebnisse weisen ausreichende Schärfe und gleichbleibende Ausleuchtung aus, die sich mit Hilfe eines situationsbezogenen Weißlichtabgleichs optimieren lässt. Aufnahmen bei schlechteren Lichtverhältnissen werden von horizontalen Streifen und leichtem Pixelrauschen überlagert.Auch Videos lassen sich mit dem Gerät aufzeichnen; sie können so lang werden wie der Speicher reicht und werden im branchenüblichen 3GP-Format mit maximal 176x144 Pixeln im Gerät abgelegt. Geradezu erbärmlich klein fällt der integrierte, nicht erweiterbare Speicherausbau aus: Lediglich 6MB internes RAM müssen sich Soundfiles, Spiele, Videos und Fotografien teilen.

Die Soundfunktionalität des Geräts beschränkt sich im wesentlichen auf die Wiedergabe von Klingeltönen im MP3-, AAC-, AMR- oder MIDI-Format. Dennoch lassen sich Playlists anlegen und der rückseitig integrierte Aktivlautsprecher trägt zur erstaunlich hohen Lautstärke und dem klaren Klangbild bei der Wiedergabe von Signalen bei. Daten und Informationen wechseln beim PEBL ausschließlich via Bluetooth ihren Speicherort, die Bluetooth-Unterstützung reicht, um Bilder an Pcs zu versenden oder die Handykontakte mit seiner lokalen Outlook-Installation zu synchronisieren bzw. Eine Modemverbindung herzustellen. Mit dem PEBL lassen sich Internetverbindungen über das GSM-Netz und den Standard GPRS herstellen. Der Browser des Geräts stellt XHTML- und WAP-Seiten anstandslos dar, der Versuch auf HTML-Seiten zuzugreifen, wird stets mit wenig hilfreichen Fehlermeldungen quittiert.

An Messaging-Formaten stehen dem PEBL-Besitzer SMS und MMS zur Verfügung, die bis zu 300kB groß und mit allen Arten von Multimedia-Inhalten bestückt werden können. Mit Hilfe einer POP- und IMAP4-fähigen Email-Funktion lassen sich auch größere Mitteilungen erzeugen und abrufen. Das PEBL kann Mails in frei zu bestimmenden Intervallen vom Server beziehen. Der Empfang lässt sich aber leider nicht auf Kopfzeilen beschränken, sodass man Mails nur von Accounts beziehen sollte, die möglichst frei von Spam sind. Der für Mitteilungen zur Verfügung stehende Speicher ist geradezu lächerlich klein: nach ca. 100 SMS meldet das Gerät bereits, das man alte Nachrichten löschen soll ? eine Möglichkeit, alte Messages mit Hife von Nutzerordnern zu archivieren, besteht nicht.

Die Kontaktverwaltung ermöglicht die Beschreibung eines Kontakts mit Hilfe von mehreren Nummern, Email-, Web- oder Postadressen. Auch Nutzerbilder werden bei Bedarf vom PEBL gespeichert und in der Ansicht der Kontaktliste bzw. Bei eingehenden Anrufen angezeigt. Über ein anlernpflichtiges Sprachwahlfeatures, das über den Button auf der rechten Seite des Geräts aktiviert wird, lassen sich Kontakte beispielsweise mit Hilfe von Bluetooth-Headsets direkt anwählen. Die Terminverwaltung fällt Motorola-typisch spartanisch aus, erlaubt aber die Darstellung von Wochen- und Monatsansicht und die Erstellung von sich wiederholenden, aber nicht kategorisierbaren Terminen. Studenten und Selbständige dürften sich über die flexible Weckfunktion freuen, mit der man mehrere unterschiedliche, vom Wochentag abhängige Weckzeiten festlegen kann. Dank MIDP2.0-fähiger Java-Engine kann das Handy beliebig mit Applikationen und Spielen erweitert werden; die Geschwindigkeit von Java-Anwendungen ist allerdings deutlich zu langsam, um anspruchsvolle Games oder gar 3D-Applikationen auf dem Handy wiederzugeben.

Praxistest: Motorola PEBL U6
Praxistest: Motorola PEBL U6
Foto:
Praxistest: Motorola PEBL U6
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Praxistest: Motorola PEBL U6
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Mit Hilfe von Themes und Situationsprofilen lässt sich das Klingelverhalten und die Menüoptik lassen sich auf vielfältige Weise an die Ansprüche des Nutzers anpassen. Unter anderem kann man im Hauptmenü zwischen 3x3-Gitter und Listenansicht mit lustig aber ansprechend animierten Icons wechseln oder Screensaver und Hintergrundbilder verändern. Die Untermenüs sind leider nicht besonders intuitiv aufgebaut ? so verirrte sich beispielsweise die Videofunktion ins Organizer-Menü. Nach etwas Übung erweist sich dagegen die Texteingabe mit Hilfe von Motoroals iTap Technoloige als außerordenlich praktisch, da sie wiederkehrende Textelemente lernt und bei der Eingabe prädiziert. Textausschnitte können über ein Copy-/Paste-Verfahren zwischen Anwendungen ausgetauscht werden.