Praxistest: Motorola KRZR

02.04.2007

Telefonfunktionen / Ausdauer

Abgesehen von der niedriger ausgefallenen Displayauflösung erbt das Motorola KRZR die Menüführung und -logik des Vorgängers V3x. In der ungebrandeten Variante kann man sich durchaus nach längerer Gewöhnung an die putzig animierten Icons im Comic/Kubismus-Stil verlieben. Je nach Wahl des Netzbetreibers kann man aber auch ein Gerät bekommen, das vergleichsweise stark gebrandet wurde. Migranten von anderen Herstellern werden die eine oder andere Funktion etwas länger suchen müssen, denn in Amerika ticken die Entwickler offenbar anders als in Finnland oder Korea! Beim Theming entscheidet sich Motorola für einen Mittelweg: zwar lassen sich die Icons vom Nutzer nicht auswechseln, dafür aber Menühintergründe, Wallpaper, Klingelverhalten und das Aussehen der Menüboxen durch ein Thema beeinflussen. Doch als gestandener Motorola-Nutzer weiß man, dass man gar nicht zwangsläufig das Menü für die Steuerung des Telefons benutzen muss: der Hersteller installiert nämlich eine ganz passable Sprachsteuerungsfunktion auf dem Handy. Diese muss auch nach dem Einfügen neuer Kontakte nicht angelernt werden, lässt sich aber über eine etwa fünfminütige Kalibrierungssitzung aufs eigene Sprachmuster anpassen. Die Trefferrate lag bei der Nutzung über unser Yakumo-Mono-Headset bei etwa 50%, via Stimme lassen sich jeweils drei potenziell erkannte Nummern oder Kontakte durchlaufen.

Die wohl größte Stärke des KRZR liegt in der überragenden Sprachqualität: selten waren wir von der Klarheit und Ausgewogenheit des gesamten Klangbilds so überzeugt wie beim blauen Style-Folder. Nebengeräusche sind fast nicht vernehmenbar, Stimmen klingen originalgetreu und Unterbrechungen während eines Gesprächs sind die extrem seltene - meist netzbedingte - Ausnahme. Die etwas wackelige Empfangsstärke sorgt zwar für nervöse Zuckungen der entsprechenden Balkenanzeige, schlägt sich im Alltag aber recht wacker. Sollte doch einmal die Verbindung zum Mobilfunknetz verloren gehen, klingelt das Handy hektisch, sodass man immer über die Auszeiten informiert ist.

Praxistest: Motorola KRZR
Praxistest: Motorola KRZR
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Will man auf dem Flug zum nächsten Businesslunch kurz seine Termine verwalten, Musik hören oder ein paar Sudokus entschlüsseln, kann man vom Flugzeugmodus des Folders Gebrauch machen, der sich im laufenden Betrieb anschalten lässt und sämtliche GSM-Funkaktivitäten sperrt. In diesem Modus hält auch der BC50-Akku bedeutend länger, obwohl der ohnehin mit 720mAh nicht gerade schwachbrüstig ausfällt. In der Regel konnten wir mit Motorolas KRZR stets vier Tage problemlos telefonieren und ein paar Fotos schießen. Die Akkuladung erfolgt via seitlich ausgehendem MiniUSB-Port, über den sich das Telefon übrigens auch via handelüblichem USB-Kabel an einem PC mit Strom versorgen lässt.