Praxistest: Blackberry 8300 Curve

06.09.2007

Lieferumfang / Verarbeitung

Ohne Frage ist der Blackberry Curve ein Hingucker: haptisch hochwertiger Metallic-Kunststoff dominiert Front- und Rückseite, für zusätzlichen Glanz sorgen die Echtmetall-Fassungen von Display und Kameralinse. Ein Blackberry bedient gehobene Business-Ansprüche und das vermittelt er schon, wenn man ihn auf dem Meeting-Tisch ablegt oder ihn vor dem Taxistand aus dem Jackett kramt. Das Handy ist kompakt genug, um auch in engeren Taschen beulenfrei untergebracht zu werden, gehört aber nicht zu den kleinsten Vertretern der QWERTZ-Gattung. 107x60x15,5mm misst das Handy bei 111 Gramm gewicht. Überraschend, dass das Smartphone trotzdem erstaunlich gut in der Hand liegt. Im Kontrast zu den eckigen Metallic-Rändern der BlackBerry-Kollegen Pearl und 8800 zeichnen dafür griffiges Softtouch-Material an den Seiten und ein ergonomischer Kantenabschliff verantwortlich.

Bei der Verarbeitung des Curve hat sich RIM noch ein bisschen mehr angestrengt als bei seinen Vorgängern. Zwar lugen Kameralinse und LED-Blitzlicht nach wie vor in Form einer billigen Staubfang-Konstruktion ungeschützt aus zwei Löchern im Akkudeckel hervor, aber weder verrät sich das Kunststoffgehäuse mit deutlichem Knarzen noch lässt sich sich der Akkudeckel zu leicht vom Smartphone lösen. Summa summarum macht das Curve einen sehr zuverlässigen Eindruck. Der Blick ins Geräteinnere zeigt allerdings, dass neben der SIM- auch die microSD-Halterung unterhalb des Akkus positioniert wurden - zum Wechseln der Speicherkarte muss man den Curve also abschalten.

Das großflächige Display befriedigt den Business-Anspruch des Curve: Auf 240x320 Pixeln stellt das Gerät über 65.000 Farben dar, was für die Darstellung der grafischen Nutzeroberfläche ausreicht und nur beim Betrachten von Fotos und Videos etwas mager wirkt. Die für die mobile EMail-Korrespondenz wichtigeren Eckdaten wie Leuchtstärke und Kontrast sind dagegen makellos. Ärgerlich nur, dass dem Curve eine transflektive Beschichtung fehlt, ohne die das Display bei starkem Außenlicht nahezu unablesebar wird. Im Gegenzug macht der Curve bei seinen Bedienelementen alles richtig. Flink rollt man mit seinem Trackball durch die Menüs und tippt mit der QWERTZ-Tastatur auch längere Textpassagen fehlerfrei ins Handy. Zwar fällt der Tastenanschliff weniger deutlich aus als bei anderen Modellen von RIM, wegen der großzügigen Abstände und der knackigen Druckpunkte lässt es sich aber auch blind noch gut auf dem Curve tippen. Passend zur edlen Optik des Smartphones wird dem Käufer mehr als nur der übliche Lieferumfang geboten. Hier findet man unter anderem ein elegantes Stereo-Headset mit 3,5mm Klinkenanschluss und zwei Netzadapter, mit denen der gestresste Blackberry-Kosmopolit seine Mailmaschine auch in Japan in die Steckdose stöpseln kann; ein schwarzes Lederetui bietet standesgemäßen Tragekomfort während der Reise. Softwareseitig liegt Blackberrys Desktop-Software in der neuesten Version 4.2.2 bei, für die Verwaltung von Multimedia-Dateien steht Roxios Easy Media Creator bereit. Wer die neuen Multimedia-Funktionen des Smartphones ausreizen will, kommt aber um den Kauf einer Speicherkarte nicht herum.