CW-Aktion "Zuverlässigkeits-Börse": Verfügbarkeit soll vergleichbar werden

Präventiv-Wartung - zu teuer bezahlt?

09.06.1978

MÜNCHEN/MANNHEIM - Ist vorbeugende Wartung für die Katz? Skeptisch meint Professor Dr. Hans W. Meuer (Unirechenzentrum Mannheim): "Wir müssen uns als Anwender generell fragen, was präventive Wartung bringt, wenn wir ihren Nutzen nicht vergleichen können." (Siehe auch Interview, Seite 4.) Angesichts der 2,5 Milliarden Mark, die von bundesdeutschen EDV-Benutzern Jahr für Jahr "vorbeugend" ausgegeben werden, sollte man meinen, daß die Frage nach Sinn oder Unsinn dieses Aufwands ausdiskutiert ist. Doch: Ohne Vergleich bleibt preventive Maintenance in der Tat ein Stochern im Nebel.

Die COMPUTERWOCHE will dem nun - mit Anwenderhilfe - ein Ende setzen: Bei genügender Beteiligung soll regelmäßige "Zuverlässigkeits-Börse" mit anonymisierten Daten einzelner Anwender erscheinen und Aussagen über Verfügbarkeit und MTBF-Werte liefern.

Meurer hält so eine Vergleichs-Statistik für eine längst fällige Aktion. Originalton Meuer: "Wenn der Anwender eine derartige Zuverlässigkeits- Hitliste hätte, könnte er feststellen, ob andere, insbesondere gleichgelagerte Installationen besser liegen." Und nach Ansicht des "Uni-Rechners" und WASCO-Members bekäme der Anwender ein Druckmittel in die Hand, mit dem er den technischen Kundendienst des Herstellers zu "erhöhter Aktivität" anspornen könnte.