Power-Macintosh-Clones mit 180-Megahertz-CPU

Power Computing überflügelt Apple mit Power-CPUs von IBM

17.05.1996

Power Computing bezieht seine CPUs direkt von Big Blues Microelectronics Division, setzt aber in seinen Clones schnellere Chips ein als Apple in seinen aktuellen Maschinen, die mit 133 respektive 150 Megahertz getaktet sind. Die Rechner von Power Computing sind in einem Minitower-Gehäuse untergebracht, kommen standardmäßig mit 16 MB Arbeitsspeicher, einer 2-GB-Festplatte sowie einer Tastatur und besitzen drei PCI-Steckplätze.

Auch preislich hat Power Computing Apple einiges voraus. So ist ein Rechner mit 120-Megahertz-CPU schon für 1899 Dollar erhältlich und damit um 900 Dollar billiger als Apples 120-Megahertz-Einstiegsmodell "Power Macintosh 7600". Die neuen Maschinen mit 166- und 180-Megahertz-Prozessoren werden für 3795 beziehungsweise 4195 Dollar zu haben sein und sind damit ebenfalls günstiger als Apples 150-Megahertz-Maschinen, deren Einstiegspreis bei 4699 Dollar liegt.

Ende 1996 will Power Computing seine ersten Rechner gemäß der "Power PC Platform", einer standardisierten Architektur in der Nachfolge der Common Hardware Reference Platform (CHRP), vorstellen. Diese Rechner werden mit Apples System 7.5.x ausgeliefert, Windows NT als Betriebssystem ist ebenfalls denkbar. Als einziger Power-Macintosh-Cloner darf das Unternehmen zudem Microsofts Office-Paket mit seinen Rechnern im Bundle anbieten.

President und CEO Steve Kahng will mit seinen Produkten Apple nicht nur in Preis und Leistung schlagen, sondern auch "die Preislücke zwischen PC und Macintosh schließen". Von Apples wirtschaftlichen Problemen der letzten Monate war Power Computing bisher nicht betroffen, die Firma wuchs bis heute von 15 auf 300 Beschäftigte und liefert nach Angaben des US-Newsletters "Hartsook Letter" aus Alameda, Kalifornien, derzeit rund 10000 Geräte monatlich aus. Für das gesamte Jahr 1996 erwartet das Blatt einen Absatz von 250000 Macintosh-Clones.