Potenzialen auf der Spur

07.12.2005
Von Karsten Eiß

Vorteil für Saarländer

Darüber hinaus muss der Kandidat die entsprechenden Soft Skills mitbringen. "Kommunikative Fähigkeiten, Teamfähigkeit, analytisch-konzeptionelles und unternehmerisches Denken, Kreativität, überdurchschnittliches Engagement, Flexibilität und Mobilität - auch international", zählt Clarner die geforderten Eigenschaften auf.

Auch Quereinsteiger haben Chancen, allerdings sind auch hier gute betriebswirtschaftliche Kenntnisse Grundvoraussetzung. Bewerber des Instituts für Wirtschaftsinformatik (IWI) der Universität des Saarlandes, aus dem die IDS Scheer hervorgegangen ist, haben es leichter. "Sie bringen wichtige Grundlagen wie fundiertes betriebswirtschaftliches Know-how und Verständnis für Geschäftsprozesse mit und kennen unsere Aris-Produktpalette gut", so Clarner. Ob der Kandidat von der Uni, der FH oder einer BA kommt, spielt nicht die entscheidende Rolle. "Da haben wir keine Vorlieben. Es kommt auf die gesunde Mischung von theoretischen und praktischen Erfahrungen an".

Prinzip der offenen Tür

200 neue Mitarbeiter stellen die Saarbrücker 2005 weltweit ein - hauptsächlich Berufserfahrene, aber auch Newcomer. In der Regel werden die Neuzugänge bei Bewerbertagen oder in Einzelgesprächen nach dem Vier-Augen-Prinzip rekrutiert. Wer einmal bei der IDS einen Job gefunden hat, dem bieten sich vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. "Man hat die Chance, sich in vier verschiedene Richtungen zu entwickeln: zum Experten eines bestimmten Fachgebiets, zum Manager mit Personalverantwortung, zum Vertriebsspezialisten oder zum Projektleiter", erklärt Clarner. Thomas Merkl beispielsweise möchte "neben dem Ausbau der fachlichen Qualifikation die soziale Kompetenz nicht nur bei Kunden als Projektleiter unter Beweis stellen, sondern mittelfristig auch personelle Verantwortung innerhalb der IDS übernehmen."

Gemessen wird Merkl allein daran, ob am Ende die Qualität seiner Arbeit stimmt. Dafür lässt ihm sein Arbeitgeber die Freiheit, "als Unternehmer im Unternehmen die Aktivitäten flexibel und eigenverantwortlich zu planen und umzusetzen". Der Berater findet, "dass sich dieses Qualitätsbewusstsein auch im Führungsstil und in der gesamten Unternehmenskultur niederschlägt." Auch für die Personalleiterin ist die transparente und kooperative Unternehmenskultur ein wichtiger Erfolgsfaktor für die IDS Scheer.

Thomas Merkl, IDS Scheer: "Wir müssen ungewohnte Fragen stellen und mit diplomatischem Feingefühl vorgehen."
Thomas Merkl, IDS Scheer: "Wir müssen ungewohnte Fragen stellen und mit diplomatischem Feingefühl vorgehen."

"Das Prinzip der offenen Tür gilt bei uns für alle. Jeder Mitarbeiter wird ermutigt, auch seinem Vorgesetzten ein offenes Feedback zu geben." Überhaupt legt IDS Scheer Wert darauf, dass sich die Mitarbeiter wohl fühlen. "Die Ausgeglichenheit unserer Mitarbeiter ist die Voraussetzung für ein zufriedenes, erfolgreiches, engagiertes und motiviertes Arbeiten", so Clarner. Neue Mitarbeiter können an einem Mentoring-Programm teilnehmen und somit von den Erfahrungen bereits etablierter Kolleginnen und Kollegen profitieren. Für Mitarbeiter mit Nachwuchs wurde kürzlich am Hauptsitz in Saarbrücken eine Kindertagesstätte eingerichtet. Und dass die IDS-Scheer-Weihnachtsfeier nur einmal im Jahr stattfindet, ist auch das Einzige, was Thomas Merkl an seinem Arbeitgeber auszusetzen hat.