Oracle, Microsoft und IBM lassen im Datenbankmarkt die Muskeln spielen

Positionskämpfe im Triumvirat

01.03.2002
MÜNCHEN (fn) - Der weltweite Markt für relationale Datenbanken wird immer überschaubarer: Im Wesentlichen stehen sich nur noch drei Wettbewerber gegenüber: Oracle, Microsoft und IBM. Da das Neugeschäft stagniert, versuchen die Kontrahenten durch Drehen an der Preisschraube sich gegenseitig Kunden abzujagen. Branchenprimus Oracle spürt die Konkurrenz durch IBM im Highend, Microsoft drängt über die Windows-Plattform in den Markt.

Noch nie in den letzten zehn Jahren liefen die Geschäfte beim Datenbankprimus Oracle so schlecht. Selbst Finanzchef Jeff Hanley musste einräumen, sein Unternehmen stehe an einem Tiefpunkt. Seit drei Quartalen ist das Anwendungs- und Datenbankgeschäft rückläufig. Einen signifikanten Anstieg im Lizenzgeschäft erwarten Experten erst, wenn Großkunden selbst wieder Geld haben, um in umfangreiche Softwareprodukte zu investieren, und bis dahin können durchaus noch sechs oder mehr Monate ins Land gehen.

Die Situation des Marktführers nutzt vor allem dessen Hauptgegner IBM aus, der laut Gartner Dataquest bereits vor der Übernahme von Informix 30 Prozent am weltweiten Datenbankmarkt hielt (siehe Grafik). Auf dem ersten Platz liegt Oracle mit 34 Prozent. Diese Zahlen beziehen sich allerdings auf das Jahr 2000, da die Analysten aktuellere Erhebungen noch nicht vorgelegt haben. Im Gegensatz zum Konkurrenten vermeldete Big Blue einen Anstieg des Geschäfts mit der Datenbank DB2 im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2001 von 13 Prozent. Vor allem durch günstige Preise sowie durch Bundlings mit anderer Software und Hardware versucht IBM, dem Mitbewerber Marktanteile abzujagen. Auf vielen seiner Rechner, die mit dem Betriebssystem AIX oder Windows 2000 laufen, liefert der Hersteller die Datenbank gleich mit. Für IBM ist diese Praxis nicht neu: Seit langem schon verkauft der Konzern die I-Series (vormals AS/400) gemeinsam mit der Datenbank DB/400. Auch IBMs Dienstleistungssparte Global Services sorgt für die Verbreitung von DB2, da zahlreiche Berater das Produkt im Rahmen von IT-Projekten in die Unternehmen tragen. IBM will auch in Oracles Terrain wildern: Nach Angaben der Giga Information Group wurde Kunden des Konkurrenten die Datenbank angeboten, und teilweise erledigte die Dienstleistungsabteilung von Big Blue die bei einer Ablösung fällige Migration kostenlos.

Gute Karten hatte IBM offenbar vor allem auf dem europäischen Markt, denn in puncto Lizenzverkauf ist der Branchenführer eigenen Angaben zufolge an Oracle vorbeigezogen. Bezogen auf die Verkäufe für relationale Datenbanken liege man mit 38,2 Prozent vor Oracle mit 26,3 Prozent, vermeldet das Unternehmen unter Berufung auf Daten von Gartner Dataquest vom Oktober 2001.

Allerdings sagen diese Zahlen über die technischen Fähigkeiten der Produkte wenig aus. Nach Ansicht von Experten wie etwa Bodo Cramer, Senior Consultant für den Bereich Enterprise Architecture bei der Meta Group in Deutschland, ist Oracle technologisch führend, wobei sich der Abstand zu den Mitbewerbern verringert hat.

Microsoft spielt die Windows-KarteVor allem im Unix-Segment ist Oracle führend. Laut Gartner entfallen über 60 Prozent der Datenbanksysteme auf diesen Anbieter. IBM kommt hier auf etwa 14 Prozent, gewann aber durch die Informix-Übernahme weitere sieben Prozent hinzu. Bei Windows zeigt sich ein anderes Bild. Hier hat Microsoft Oracle knapp überholt. Das Produkt "SQL Server" der Gates-Company verrichet auf 38 Prozent der Windows-Server seinen Dienst, 37,3 Prozent sind es beim Zweitplatzierten. Auch Microsofts Datenbank wird über Bundlings vertrieben. Einerseits ist SQL Server Bestandteil einiger Microsoft-Produkte und kommt so quasi durch die Hintertür ins Unternehmen. Andererseits liefert eine Vielzahl von Anbietern Windows-basierender Software diese Datenbank als integrierte Komponente mit aus.

Ob die Gates-Company ihren Marktanteil noch weiter ausbauen kann, hängt stark davon ab, wie sehr es dem Konzern gelingt, mit dem Server-Betriebssystem Windows in das Highend-Segment vorzustoßen, das zurzeit noch von Unix-Derivaten wie Solaris, HP-UX und AIX dominiert wird. Microsoft eilt zwar der Ruf vorraus, preisgünstig zu sein, es genießt aber noch nicht das Vertrauen, das Anwender aufbringen müssen, um eine sehr große Datenbank zu kaufen, bemerkt Cramer von der Meta Group. Trotzdem habe der Anbieter gute Chancen, seinen Marktanteil weiter auszubauen. Nach Ansicht von Frank Buytendijk, Research Director bei Gartner in Amsterdam, wird Microsofts Datenbank allein schon deshalb eine höhere Verbreitung erreichen, weil der Hersteller die Software zum universellen Datenspeicher etwa für das Verzeichnis Active Directory und die Messaging-Systeme ausbaut. Künftig könnten SQL Server und das Betriebssystem zusammenwachsen, vermutet Buytendijk.

Bei der Technik liegt Oracle vornUnabhängig von der Tatsache, dass Hersteller wie IBM und Microsoft die Muskeln spielen lassen, ist Oracle zumindest hierzulande nach wie vor das meistgenutzte Datenbanksystem. Eine Umfrage der Meta Group unter 150 großen deutschen Unternehmen aus dem vergangenen Jahr belegt, dass nahezu drei Viertel ihre Geschäftsdaten in Oracle-Datenbanken speichern, während IBMs DB2 nur von jedem fünften eingesetzt wird. Microsofts SQL Server hatte jeder dritte Kunde gekauft. Informix kommt auf zehn Prozent, Sybase auf neun Prozent. Adabas, die relationale Datenbank der Software AG aus Darmstadt, spielt mit zwei Prozent kaum noch eine Rolle. Nennenswerte Veränderungen gegenüber einer Umfrage im Jahr 2000 konnten die Meta-Analysten dabei nicht feststellen. Mehrfachantworten waren bei dieser Befragung möglich.

Neben der direkten Konkurrenz zu IBM und Microsoft tut sich derzeit ein weiterer Kriegsschauplatz auf. Viele der von der Meta Group interviewten Firmen mit Oracle-Technik im Haus sind gleichzeitig SAP-Anwender. Der Datenbankspezialist selbst beziffert den Anteil der Unternehmen, bei denen die Software aus Walldorf auf einem Oracle-System läuft, auf 71 Prozent. Bestätigen wollte dies SAP jedoch nicht, denn das Softwarehaus gibt, was die Datenbanknutzung seiner Kunden angeht, keine Zahlen heraus. Eins steht jedoch fest: SAP ist der Anteil der Oracle-Nutzer zu hoch. Die Walldorfer wie auch Peoplesoft, Baan und Siebel möchten nicht länger Oracle zu Umsatz verhelfen, da der Datenbankhersteller ihnen im ERP- und CRM-Umfeld als Wettbewerber gegenübersteht. Die genannten Unternehmen haben daher DB2 zum bevorzugten Datenbanksystem gekürt. Auch dies dürfte IBM geholfen haben, seinen Marktanteil zu steigern, heißt es unter Branchenkennern. Genaue Zahlen zu nennen vermag indes niemand. Ohnehin ist das Neugeschäft mit ERP-Software erlahmt, und wer schon ein solches System eingeführt hat, denkt nicht im Traum daran, die darunter liegende Datenbank auszutauschen. So rät denn auch Consultant Cramer dazu, den Effekt von SAPs Oracle-Abschied nicht überzubewerten.

Informix stärkt IBM im Unix-MarktWeit mehr ins Gewicht fällt da schon die Übernahme von Informix durch IBM, die den Zweikampf mit Oracle noch einmal verschärft hat. Einerseits bauten die Armonker ihre Position in dem von Oracle beherrschten Unix-Markt aus, andererseits erwarben sie Datenbank-Know-how, das sie für die Weiterentwicklung ihrer Produkte gut gebrauchen können. So wird beispielsweise die Datablade-Technik von Informix in DB2 einfließen. Trotzdem soll das Informix-Produkt "Dynamic Server" vorerst auch weiterhin angeboten werden, erläutert Sebastian Krause, Director Data Management Solutions Emea (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) Central Region bei IBM in Stuttgart.

Oracle reagierte auf den Merger mit Preisnachlässen speziell für Informix-Kunden, die mit dem Wechsel der Datenbankplattform liebäugeln. Nach Angaben der deutschen Oracle-Niederlassung seien tatsächlich einige Migrationsprojekte bei Großkunden, insbesondere bei öffentlichen Auftraggebern, angelaufen. Namen vermochte Oracle jedoch nicht zu nennen: "Die Projekte sind noch nicht abgeschlossen." IBM-Manager Krause entgegnet, es sei gelungen, die "Informix-Gemeinde zusammenzuhalten".

Nach den Worten von Oracle-Chef Larry Ellison wiederum schafften es seine Vertriebsleute nicht nur, einige Informix-Anwender ins eigene Lager zu ziehen. Wohl um die wenig berauschenden Zahlen für das zweite Quartal 2002 in einem etwas weniger trüben Licht erscheinen zu lassen, verkündete der Oracle-Boss, 25 Prozent der Datenbankgeschäfte in diesem Zeitraum seien mit Firmen getätigt worden, die IBMs oder Microsofts Produkt durch "Oracle 9i" ersetzt hätten. So habe Big Blue Datenbankkunden verloren, die diese Systeme unter Unix, Windows 2000, OS/400 und Mainframes betrieben hätten.

Diese - ohnehin nicht nachprüfbare - Behauptung kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Oracle sich im letzten Jahr gezwungen sah, sein Preismodell an das der Konkurrenten Microsoft und IBM anzupassen. Lange hatten Kunden den Anbieter bearbeitet, der vergangenen Sommer schließlich klein beigeben musste. Bis zu diesem Zeitpunkt verlangte der Datenbankprimus bis zu dreimal mehr als der Mitbewerb. Nun richtet sich der Lizenzpreis, wie in der Branche üblich, nach der Anzahl der CPUs im Rechner. Zuvor floss darüber hinaus auch die Geschwindigkeit des Servers in die Berechnung ein.

Die Umsatzeinbußen im Datenbankmarkt schmerzen Oracle sehr, denn im Gegensatz zu den beiden anderen Herstellern bestreitet das Unternehmen den Löwenanteil seiner Einnahmen mit Datenbanksoftware und dazugehörigen Dienstleistungen. Im Fiskaljahr 2001 beliefen sich die Erlöse aus dieser Sparte auf fast acht Milliarden Dollar. Im Applikationsgeschäft kommt der Anbieter dagegen auf weniger als drei Milliarden Dollar.

Einnahmen mit Datenbank-Tools steigenZwar resultierten Oracles Absatzprobleme auch aus der derzeitigen wirtschaftlichen Situation, doch nach Ansicht von Experten nähert sich der Markt für relationale Datenbanken langsam seinen Sättigung. Wachstum versprechen allenfalls noch die Märkte im fernen Osten. Deshalb suchen die Player händeringend nach Produkten, die sie ihren Bestandskunden verkaufen können. So setzt Oracle-Chef Ellison nun alles daran, den Absatz des hauseigenen Applikations-Servers anzukurbeln. In diesem Segment spielt Oracle jedoch im Vergleich zu Bea Systems und IBM nur eine Nebenrolle. Vor allem Bea hat Ellison daher den Kampf angesagt. Ihn stört, dass Anwender seiner Datenbanksoftware häufig Beas "Weblogic" angeschafft haben. Diese will er zum Umstieg bewegen.

Ebenfalls aufs Korn nehmen will Ellison den Business-Intelligence-(BI-)Markt. Hier tummeln sich eine Reihe von Anbietern wie etwa Cognos und Business Objects, die ebenfalls gut davon leben, dass sie Oracle-Kunden mit Software versorgen. Der Datenbankprimus hat daher bereits mit dem im Sommer 2001 freigegebenen Produkt Oracle 9i BI-Erweiterungen vorgestellt. Dazu zählt etwa die Analysesoftware "Discoverer". Im Gegensatz zu den Tools anderer Business-Intelligence-Hersteller ist das Programm besser in die Oracle-Datenbank integriert und verfügt über einige herausstechende Funktionen, urteilt Gartner-Experte Buytendijk.

Olap-Server Bestandteil der DatenbankAuf das Geschäft mit solchen Zusatzprodukten stürzt sich auch IBM. Einen eigenen Olap-Server hat der Oracle-Konkurrent indes nicht vorzuweisen. Die Armonker gingen eine OEM-Partnerschaft mit Hyperion ein, dessen "Essbase" in IBMs Produkt "DB2 Olap" integriert ist. Zudem vermarktet Big Blue die BI-Werkzeuge von Business Objects. DB2 Olap kommt offenbar an bei den Kunden, doch Buytendijk hat herausgefunden, dass zum Leidwesen des Herstellers viele Firmen die DB2-Funktionen dieser Lösung komplett abschalten und somit lediglich die Essbase-Features nutzen.

Microsoft verfügt ebenfalls über einen Olap-Server und liefert diesen gemeinsam mit der Datenbank aus. Dennoch lässt sich das Produkt auch unabhängig vom SQL Server betreiben. Kostenbewusste Anwender machen sich das zunutze und verwenden Microsofts Olap-Technik in Verbindung mit einer Oracle-Datenbank.

Ohnehin wird der Preis nach Ansicht vieler Experten für viele Anwender in nächster Zeit mehr denn je ausschlaggebend sein und technische Vorteile mitunter in den Hintergrund treten lassen. So darf man auf weitere Verschiebungen im Kräfteverhältnis der drei Datenbank-Player gespannt sein. Dabei gilt die Devise: Wer Wachstum erzielen will, muss den Konkurrenten Anteile abjagen.

Data WarehousingAls einen wichtigen IT-Trend für dieses Jahr bezeichnet die Giga Information Group Data Warehouses. Firmen tragen dabei riesige Mengen an Daten (bis zu mehreren Terabyte) zusammen, um beispielsweise das Kaufverhalten ihrer Kunden unter die Lupe zu nehmen. Auch hier liegt Oracle als Plattformlieferant vorn. Einer Giga-Group-Studie zufolge nutzen rund die Hälfte der Firmen ein Produkt dieses Herstellers, IBM kommt auf 32 Prozent, Microsoft auf acht Prozent, während sich der Rest auf andere Anbieter verteilt. Bezogen auf das mit dem jeweiligen Datenbanksystem verwaltete Informationsvolumen liegen Oracle und IBM erstaunlicherweise gleichauf bei je 42 Prozent, wobei Big Blue die auf Informix basierenden Data Warehouses zugeschlagen wurden. Die übrigen 16 Prozent entfallen auf Microsoft, Teradata und Sybase.

Stärken und SchwächenDie Anbieter von Datenbanken müssen derzeit Konkurrenten Marktanteile wegnehmen, wollen sie bei Verkäufen zulegen. Außerdem werden sie versuchen, einen noch größeren Teil ihrer Einnahmen mit dem Beratungsgeschäft und Support zu erzielen.

Oracle:

+ Hohe Verbreitung, vor allem im Unix-Umfeld

+ Gilt als technischer Vorreiter

- Verliert im Windows-Markt gegen Microsoft Anteile

- Abhängig vom Datenbankmarkt, kann sich daher Preiskämpfe nur schwer leisten.

- ERP- und CRM-Anbieter bevorzugen "DB2" von IBM.

IBM:

+ Vermarktet seine Datenbank im Bundle mit eigener Hardware sowie Software und über seine Service-Sparte. Das entsprechende "Cross-Selling" sichert aus der Perspektive des Gesamtkonzerns die Margen. Kann sich daher einen langen Preiskampf leisten

+ Verstärkte sich durch Informix-Übernahme im Unix-Umfeld

+ Stetige Einnahmen aus dem Mainframe-Geschäft

- Verliert im Windows-Umfeld

- Stützt sich im Business-Intelligence-Umfeld auf OEM-Partner

Microsoft:

+ Gilt als preisgünstig

+ Hat Oracle im Windows-Umfeld abgehängt

+ Kann sich dank des Profits aus dem Windows-Geschäft ähnlich wie IBM längere Zeit Dumping-Preise leisten

- Genießt noch wenig Vertrauen als Anbieter im Highend

- Bedient nur eigene Windows-Plattform

Sybase im Umbruch

Theo Ruland Deutschland-Chef von SybaseDie Abhängigkeit vom klassischen Datenbankgeschäft will auch Sybase langsam überwinden. Der im Gegensatz zu IBM, Microsoft und Oracle recht kleine Anbieter bedient vor allem Kunden in der Finanzwelt. Etwa 75 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen mit Datenbankprodukten. Dazu zählt das Kernprodukt "Adaptive Server Enterprise", das vor allem für Transaktionsanwendungen zum Einsatz kommt und etwa 60 Prozent des Datenbankumsatzes ausmacht. Mit "Adaptive Server IQ Multiplex" bedient Sybase den Business-Intelligence-Markt. Die Software eignet sich zum Aufbau von Data Warehouses. Dieses Segment trägt zwar nur ein Zehntel zum Datenbankgeschäft bei, doch erwartet Theo Ruland, Deutschland-Chef von Sybase, dort ein Wachstum von 15 bis 20 Prozent. Recht erfolgreich agiert die Firmentochter Ianywhere, deren Börsengang geplant, aber auf unbestimmte Zeiten verschoben ist. Sie liefert Software, mit der Unternehmen ihre IT-Infrastruktur für den Zugriff über mobile Endgeräte öffnen können. Die Ianywhere-Lösung basiert unter anderem auf einer mobilen Version der Sybase-Datenbank, die für mobile Endgeräte entwickelt wurde. Den Anteil dieser Sparte am Datenbankumsatz beziffert Ruland auf 30 Prozent. Rulands Arbeitgeber John Chen, President und CEO von Sybase, möchte in den nächsten Jahren den Umsatzanteil des Datenbankgeschäfts auf 50 Prozent verringern. Chens Hoffnungsträger sind dabei Produkte zum Bau von Firmenportalen und vor allem Integrationswerkzeuge. Hierzu kaufte Sybase im Frühjahr letzten Jahres den EAI-Spezialisten New Era of Networks (Neon).

Als ein weiteres Betätigungsfeld hat Sybase XML entdeckt und befindet sich damit in guter Gesellschaft, denn alle Anbieter relationaler Datenbanken entwickeln hier Produkte. Sie stützen sich dabei auf die Vorhersagen der Marktforscher. So erwartet etwa IDC bei XML-Datenbanken ein jährliches Wachstum von 130 Prozent. Im Jahr 2004 soll der weltweite Umsatz mit diesen Produkten dann etwa 700 Millionen Dollar umfassen. Doch hier haben Spezialisten schon Positionen bezogen, wie etwa die Software AG aus Darmstadt ("Tamino"), das amerikanische Unternehmen Excelon oder die Open-Source-Initiative Xindice, die zur Apache Software Foundation gehört.

Abb.1: IBM holte auf

Schon im Jahr 2000 gab es im Prinzip ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Oracle und IBM. Quelle: Gartner Dataquest

Abb.2: Abgekühlter Markt

Das Marktforschungsunternehmen Gartner Dataquest erwartet für dieses Jahr einen Rückgang des Lizenzumsatzes mit Datenbanken von etwa zwei Prozent. Quelle: Gartner Dataquest