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Pornofilmfirma Io verklagt Veoh wegen Copyright-Verstoß

29.06.2006
Veoh ist eine von diesen neuen Websites, wo jedermann Videos hochladen und damit öffentlich machen kann. Jetzt hat die Start-up eine Klage von der Porno-Produktionsfirma Io Group am Hals.

Io, dessen Produkte unter dem Namen Titan Media vertrieben werden, sieht nämlich sein Urheberrecht verletzt. Allein zwischen dem 1. und 22. Juni hätten Verbraucher Filme über 40.000 Mal von Veohs Website abgerufen, an denen Io das Copyright halte. Veoh gehörte zu den freizügigsten Video-Seiten, hat seine diesbezügliche Politik aber kürzlich geändert (siehe "YouTube will ein nachhaltiges Business werden"). Weder Io noch Veoh wollten die laut "Wall Street Journal" am vergangenen Freitag eingereichte Klage kommentieren.

Der Ausgang des Verfahrens könnte weitrechende Auswirkungen auf das boomende Video-Sharing haben, bei dem unter anderem YouTube, Google und Yahoo! mit von der Partie sind. Die Anbieter der Plattformen arbeiten mit unterschiedlichen, teils automatisierten oder redaktionellen Freigabeprozessen, bevor sie Filme endgültig ins Netz stellen. Einige kontrollieren aber auch gar nicht - etwa YouTube, die derzeit in den USA populärste Anlaufstelle - und nehmen Beiträge erst dann vom Netz, wenn sich ein Rechteinhaber meldet. Dieses Verfahren schreibt auch das Gesetz Digital Millennium Copyright Act (DMCA) von 1998 vor.

Wie genau man die zwangsläufig entstehenden Copyright-Probleme in den Griff bekommen kann, ist allein angesichts der schieren Masse rätselhaft. Bei YouTube zum Beispiel werden derzeit jeden Tag 60.000 neue Filme hochgeladen und mehr als 70 Millionen Videos täglich abgerufen. (tc)