Hit als Rahmenwerk

Polydata entwickelt Softwarebus für verteilte Anwendungen

11.07.1997

Forrester Research rechnet vor, daß ein durchschnittliches Großunternehmen rund 30 Prozent seiner IT-Ausgaben dafür aufwendet, die Lösungen mehrerer Anbieter miteinander zu verbinden. Die "Heterogenous Applications Interconnection Technology" (Hit) soll dazu beitragen, daß sich dieser Umstand nicht zu einer unvorhersehbaren Kostenfalle entwickelt.

Die Lösung räumt laut Polydata mit den Schwächen bislang üblicher Verfahren auf. So habe sich gezeigt, daß die Integration einzelner Subsysteme über eine gemeinsame Datenbank oft zu einem äußerst komplexen Datenmodell führt, das der für IT-Entwicklungen und Geschäftsprozeß-Definitionen benötigten Dynamik nicht mehr gerecht wird. Auch die paarweise Verbindung von Anwendungen oder Subsystemen führe nur bedingt zum gewünschten Integrationsgrad, da für jedes Paar sowohl der spezifische Austausch definiert als auch Datenschutz und Sicherheit gewährleistet werden müssen.

Die Folge sei, so der Hersteller, daß in vielen Unternehmen nicht alle benötigten Schnittstellen realisiert würden. Der Lösungsansatz von Hit besteht darin, sämtliche Anwendungen über einen gemeinsamen Bus in Form eines Hit-Servers zu verbinden. Auf diese Weise soll sich die Integration auf ein Server-Interface pro Anwendung beschränken. Um den Bus möglichst flexibel zu halten, sind die Hit-Meldungen (Verbindungselemente der Anwendungen) nach einem Schema strukturiert, in dem die Vermittlung der Daten zwischen logischen Teilsystemen sowie die Steuerung einer asynchronen Verarbeitung geregelt sind. Das Verhalten eines Moduls oder Teilsystems läßt sich in den Elementen eines Meldungskopfes beziehungsweise -typs modifizieren. Möglich ist dabei auch die Echtzeit-Übertragung von zeitkritischen Meldungen.

Als Praxisbeispiel nennt Polydata das Lagerzentrum Muttenz (LZM) des Chemiekonzerns Clariant, der mehrere Plattformen über Hit interaktiv gekoppelt hat. Verbesserungen dadurch ergaben sich beispielsweise im Bereich des Ettikettierens ausgehender Sendungen - insgesamt hat sich die Zeit vom Eingang eines Kundenauftrags bis zur Auslieferung von 26 auf zwei Stunden verringert.