Geplünderte Geldautomaten

Polizei fahndet weiter nach Kreditkartenbetrüger

09.07.2013
Von 
Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Bei einem spektakulären Cyber-Bankraub erbeuteten im Februar Internet-Kriminelle fast 35 Millionen Euro. Mehrere Täter sind bereits verhaftet. Nun sucht die Polizei nach weiteren Komplizen, die mit manipulierten Kreditkarten Geld abgehoben haben.
Mit Fahndungsfotos sucht die Polizei nach Mittätern des großen Kreditkartenbetrugs vom Februar. 2013
Mit Fahndungsfotos sucht die Polizei nach Mittätern des großen Kreditkartenbetrugs vom Februar. 2013
Foto: Polizei Düsseldorf

Bei einem spektakulären Cyber-Bankraub erbeuteten im Februar Internet-Kriminelle fast 35 Millionen Euro. Mehrere Täter sind bereits verhaftet. Nun sucht die Polizei nach weiteren Komplizen, die mit manipulierten Kreditkarten an Bankautomaten Geld abgehoben haben.

Hacker waren in das Sicherheitssystem einer indischen Firma eingedrungen, die EDV-Systeme für eine Bank im Oman lieferte. So konnten die Betrüger Kreditkartenlimits von echten Bankkonten außer kraft setzen und sich der Bankdaten bemächtigen. Die Daten wurden dann an Mittäter in 23 Ländern versandt. Dort wurden gefälschte Karten hergestellt, mit denen dann an Geldautomaten abgehoben wurde.

In Deutschland wurden so in Düsseldorf, Bremen, Dortmund, Duisburg, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Koblenz und Mannheim insgesamt 1,8 Millionen Euro erbeutet. Die Polizei spricht von "verschiedenen Einzeltäter oder Tätergruppen".

Das US-Justizministerium hat bereits sieben Männer verhaftet, die zum Kern der Bande gehören sollen. Ein achter soll vor der Verhaftung ermodert worden sein. Auch hierzulande konnten bereits einige Mittäter dingfest gemacht werden. Ein aufmerksamer Zeuge beobachtete in Düsseldorf-Rath zwei Personen mit tief ins Gesicht gezogenen Mützen in einer Bank. Die beiden hatten an den Geldautomaten im Vorraum gestanden und die Räumlichkeiten bei seinem Eintreten fluchtartig verlassen. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung konnte eine Streifenwagenbesatzung einen VW-Bus mit niederländischen Kennzeichen anhalten, in dem die vom Zeugen beschriebenen Personen saßen. Im Fahrzeuginneren fanden die Beamten Blanko-Magnetstreifenkarten und eine größere Menge Bargeld. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um eine 56 Jahre alte Frau und ihren 34-jährigen Sohn aus den Niederlanden. Ein weiterer Täter aus Bremen setzte sich in die Niederlande ab, konnte aber dort verhaftet werden.

Die Ermittler gehen davon aus, dass weitere Täter ebenfalls aus den Niederlanden kommen. Mit Fotos aus Überwachungskameras fahndet die Polizei nach ihnen. In diesem Zusammenhang bittet die Polizei um Mithilfe:

  • Wer kennt die Tatverdächtigen und kann ihren Aufenthaltsort benennen?

  • Wer hat im tatrelevanten Zeitraum, rings um den 19./20. Februar 2013, in den benannten Städten, in der Umgebung von Geldinstituten, Verdächtiges beobachtet?

  • Wer kennt, insbesondere in den Niederlanden (Großraum Den Haag), Personen, die seit dem Februar ihren Lebenswandel geändert haben, bzw. seitdem über eine ungewöhnlich hohe Liquidität verfügen?

Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 21 der Düsseldorfer Polizei unter der Rufnummer +49(0)211870-0 entgegen. (awe)