Laut Retarus treibt ein neues Botnetz aus Polen seit einigen Tagen das Spam-Volumen drastisch in die Höhe - bei einigen Mail-Accounts seiner Kunden will der Sicherheitsdienstleister nahezu eine Verdopplung festgestellt haben. Die zentrale Rolle in diesem Botnetz sollen unzureichend geschützte Firmen-PCs im Nachbarland spielen. Dabei schrumpfe das E-Müll-Volumen in den Abendstunden nach polnischem Büroschluss spürbar, so Retarus. Auch bei Spam made in China werden primär Arbeitsplatzrechner mit Bot-Agenten "infiziert", die während der Bürozeiten zu Spam-Schleudern mutieren. Die dazu missbrauchten privaten PCs fallen wegen der verhältnismäßig geringen Durchdringung von Heimrechnern in China und Polen nicht ins Gewicht.

In anderen Ländern wie Deutschland, Frankreich oder den USA treten die Spam-Peaks erst in den Abend- oder Nachtstunden auf. Da Firmennetze dort recht gut geschützt sind, werden vor allem die Rechner von Privatanwendern ohne Wissen ihrer Besitzer gekapert und in Botnetze eingebunden. Über das gesamte Jahr betrachtet sind es laut Retarus primär Heim-PCs, die zum Versand unerwünschter Werbenachrichten missbraucht werden. Nach Schätzungen des Sicherheitsanbieters liegt der von privat genutzten Systemen produzierte Spam-Anteil derzeit bei rund 80 Prozent. (kf)