Trommel, Flachbett oder elektrostatisch:

Plotter bringen auch Farbe aufs Papier

23.11.1984

Die erste Wahl sind Stift-Plotter, wenn Zeichnungen eine hohe Auflösung vorweisen sollen. Elektrostaten eignen sich hingegen mehr für die schnelle Ausgabe. Druckreife Vorlagen produzieren hier nur sehr teure Geräte.

Stift-Plotter werden häufig für Ausgaben auf Papier oder Overhead-Folien benutzt. Sie sind relativ billig und mehrere Benutzer können sie sich teilen. Sie verwenden mehrere Arten von Stiften: Filzstifte, Tintenstifte und Kugelschreiber. Einige Hersteller bieten Spezialstifte an, mit denen man auf Acetat schreiben kann. Das ist wichtig, um Overhead-Folien zu erstellen.

Stift-Plotter sind einfach zu bedienen, gestatten die Verwendung unterschiedlicher Papiergrößen, besitzen eine gute Auflösung und ermöglichen die farbige Gestaltung. Einige Geräte enthalten sogar Zuführungen für Endlospapier. Stift-Plotter lassen sich auch in einer Produktionsumgebung einsetzen. Die ausgegebenen Grafiken sind mühelos zu vervielfältigen, entweder mit normalen Kopierverfahren oder im Offsetdruck.

Stift-Plotter werden oft als die "Arbeitspferde" unter den Ausgabegeräten für Computer-Grafik bezeichnet, weil sie wenig kosten und von mehreren Anwendern benutzt werden können. In der Vergangenheit waren viele Geräte mit Magnetbandgeräten ausgestattet und arbeiteten im Offline-Betrieb. Offline arbeiten heute nur noch wenige große Plotter, mit denen große Mengen von Grafiken erstellt werden. Die neueren Stift-Plotter sind überwiegend im Fernbetrieb an den Rechner angeschlossen und arbeiten im Online-Betrieb. Stift-Plotter können mit mehreren Stiften ausgestattet werden und auf eine Anzahl unterschiedlicher Medien ausgeben, zum Beispiel auch auf beschichteten Papieren.

Trommel-Plotter arbeiten wie folgt: Endlospapier - gerollt oder gefaltet - läuft über eine rotierende Trommel, die sich vor- und rückwärts bewegt. Der Stiftschlitten bewegt sich unabhängig von der Trommel und genau im rechten Winkel zu ihr, in Flachbett-Plotter unterscheidet sich dadurch vom Trommel-Plotter daß sich bei ihm der Stiftschlitten in zwei Richtungen bewegt. Der Flachbett-Plotter benötigt aufgrund seiner Konstruktion sehr viel Stellfläche, denn er muß mindestens so groß sein wie die größte zu erstellende Grafik. Der Trommel-Plotter vermag dagegen das Papier in der Längsrichtung des Ausdruckes aufzurollen.

Beide Plottertypen sind in kleinerer Ausführung auch als Tischgeräte erhältlich. Die Unterschiede zwischen den Tischmodellen und den normalen Plottern sind gering. allerdings werden die Tischplotter oft an einen Bildschirm angeschlossen. Sie lassen sich leicht im normalen Büro einsetzen.

Obwohl Tischplotter wesentlich kleiner sind, besteht in der Qualität des Ausdruckes kaum ein Unterschied. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist allerdings merklich langsamer.

Da Stift-Plotter auch auf Overhead-Folien zeichnen können, eignen sie sich besonders gut, um Unterlagen für Präsentationen schnell und einfach zu erstellen. Die Kosten für Stift-Plotter reichen von etwa 3000 Mark für Tischgeräte bis zu 150 000 Mark und mehr für große Geräte, die offline arbeiten.

Der größte Nachteil der Stift-Plotter ist ihre niedrige Zeichengeschwindigkeit. Verstopfte oder ausgetrocknete Stifte verursachen manchmal zusätzliche Verzögerungen. Außerdem ist der Ausdruck auf kräftige Linien ohne Grau-Abstufungen beschränkt.

Vorteilhaft bei Stift-Plottern ist, daß die Strichbreite und die Farben variiert werden können und die Qualität der Linienzeichnung sehr gut ist.

Elektrostatisch druckende Plotter erstellen Schwarzweiß-, inzwischen vereinzelt auch Farb-Ausgaben. Sie arbeiten schnell und wirtschaftlich. Die Steuerung erfolgt entweder direkt vom Zentralrechner aus oder durch den Anschluß an ein Terminal mit Speicher-Bildröhre. Der elektrostatisch druckende Plotter arbeitet mit Rasterisierung. Wird die Rasterisierung im Bildschirmgerät durchgeführt, ist die Auflösung so gut wie das Auflösungsvermögen des Terminals. Sonst hängt die Auflösung vom Plotter selbst ab.

Die elektrostatisch arbeitenden Plotter sind relativ groß und wegen des Aufwandes für den Flüssigtoner oft auch schwer zu handhaben. Sie sind zudem teuer und in der Größe des Ausgabeformates begrenzt. Ihr größter Vorteil ist die hohe Druckgeschwindigkeit.