Zwei Beteiligungen des Ex-Unternehmers fusionieren zu Plönzke & Company AG

Plönzke will es nochmal wissen

07.03.2003
MÜNCHEN (mb) - Mit 66 Jahren schnuppert Klaus Plönzke noch einmal Entrepreneurs-Luft: Er steigt als Vorstandschef des neu gestarteten IT-Dienstleisters Plönzke & Company AG gegen die Großen der Branche in den Ring.

Ruhestand war für Klaus Plönzke bereits 1995 kein Thema, als er sich mit dem Verkauf seiner Anteile an der Ploenzke AG an CSC langsam aus dem Unternehmen zurückzog. Nun verschmilzt der seither als Business Angel tätige Ex-Unternehmer zwei seiner Beteiligungen, das Mainzer Beratungshaus Eracon AG und die Alego AG aus Wiesbaden, mit Geschäftsbereichen seiner Holding zu Plönzke & Company. Mit einem breiten Leistungsspektrum, der Marke Plönzke und ihm als Vorstandschef soll die am 1. März gegründete Beratung ganz vorne in der Branche mitmischen.

Plönzke hatte bereits in einem Gespräch mit der CW Mitte November die Möglichkeit eines Zusammenschlusses seines losen Verbunds aus IT-Serviceanbietern nicht ausgeschlossen: "Wenn es kalt wird, rückt man näher zusammen." Dass nun nur zwei der insgesamt elf IT-Dienstleister fusionierten, habe damit zu tun, dass er an beiden Startups eine Mehrheitsbeteiligung halte, erklärt Plönzke. "Wenn ich versucht hätte, alle Firmen an einen Tisch zu bekommen, wären wir bis heute nicht fertig".

Künftig konzentriert sich Eracon nach der Übernahme der Logistiksparte von USU-Openshop im Oktober 2002 auf die Beratung von Logistikdienstleistern und Unternehmen mit Aufgaben entlang der Supply Chain. Die von IBM-Managern gegründete Alego AG bedient die Bereiche Internet- und Management-Beratung.

Trotz der angespannten Situation auf dem Beratermarkt sei der Zusammenschluss nicht aus Not, sondern aus Notwendigkeit geschehen. Heute sei Größe gefragt, da die Kunden ihre Investitionen schützen wollen. Während das Beratungsgeschäft früher ein reiner Nachfragemarkt gewesen sei, sind alle Beteiligten nun mehr gefordert. Die Firma startet nach eigenen Angaben mit einem Auftragsbestand von fast zehn Millionen Euro. Plönzke rechnet, dass der Umsatz 2003 im Vergleich zum Vorjahr von 17 Millionen auf 20 Millionen Euro ansteigt, jeweils mit positivem Jahresergebnis. Die Belegschaft soll um 40 auf rund 200 Mitarbeiter anwachsen.