XDP-System verarbeitet Daten, Text, Bilder und Sprache:

Plexus läutet multimediale DV ein

13.11.1987

MÜNCHEN (cp) - Erstmalig in Europa stellte die Plexus Computers GmbH, Hahnstätten, jetzt ihr XDP-System (Extended Data Processing) vor, mit dem sich multimediale Informationen be- und verarbeiten sowie speichern lassen. Die Palette reicht dabei von Daten. Texten, Mikrofilmen über Bilder und Grafiken bis zu Sprache oder auch einer Kombination davon, beispielsweise Video und Film.

Die für die Verarbeitung unstrukturierter Daten erforderlichen Werkzeuge sind in einer XDP-Konfiguration enthalten: OCR-Leser, Scanner, relationale Datenbank, Sprachumwandler- und Erfassungsgeräte, CD-ROM-Disk-Wechsler und weitere Peripherie wie Laserdrucker. Diese Systeme hat Plexus von anderen Herstellern erworben und für seine Bedürfnisse ausgebaut. Als Front-End-System dient eine XDP-Workstation, die auf einem IBM AT oder Kompatiblen unter MS-DOS und MS-Windows basiert. Sie bietet ferner eine 4GL-Entwicklungsumgebung. Als Datenserver dienen die Plexus-Supermikros, die für die Benutzung der von Informix entwickelten Datenbank XSQL optimiert wurden.

Das jüngste Mitglied der Supermikro-Familie ist das System P/95, das am oberen Ende angesiedelt ist. Es besteht aus fünf Mikroprozessoren 68020 und bis zu sechzehn 16-Bit-Prozessoren, die bis zu 128 Benutzer unterstützen. Der Hauptspeicher umfaßt 48 MB, das System unterstützt ferner Festplatten mit bis zu 6,7 GB und optische Platten bis zu 12 GB Dieser Rechner, wie auch sein Vorgänger P/90, benutzen den VME-Bus und laufen unter Unix. Die P/95 ist laut Hersteller objektcode-kompatibel zu den anderen Modellen der Familie. Es besteht außerdem die Möglichkeit, Daten gespiegelt aufzuzeichnen. Die XDP-Systeme unterstützen Ethernet, TCP/IP, X.25, Fortran 77, Cobol 74 und 85, SCSI und ESMD.

Bilder und Texte, die über einen Scanner eingelesen wurden, können mit Hilfe des Omnifont-OCR-Subsystems in ASCII-Zeichen umgewandelt werden. Für die Komprimierung gelesener Bilddaten zur Speicherung in der Datenbank werden die Algorithmen der CCITT-Norm Gruppe 3 und 4 herangezogen. Das Verdichtungsverhältnis kann dabei je nach Anzahl der Pixel zwischen 1 zu 10 bis 1 zu 80 liegen. Bilder können nach charakteristischen Kennzeichen gesucht werden. Es genügt laut Hersteller, wenn sich der Benutzer einen für sein Archiv angelegten Bild-Thesaurus mit den wichtigsten Bildkennungen aufbaut.

Das kleinste XDP-System ist für zirka 250 000 Mark zu haben. In dieser Konfiguration sind enthalten eine P/55 (286 MB Festplatte, 4 MB Hauptspeicher), eine Workstation (IBM AT) mit einem hochauflösenden 19-Zoll-Monitor (1064 mal 1200 Bildpunkte), je eine Karte für Bildschirm, Scanner, Drucker, Ethernet sowie die Komprimierung, ein Scanner mit Flachbett und Einzelblatteinzug (DIN A4), ein Laserdrucker, ein externer OCR-Server, eine optische Platte, Unix, MS-DOS und MS-Window, die Datenbank, die TCP/IP-Software und ein Ethernetkabel.