RIM vs. Apple

Playbook oder iPad 2 - Tablets im Vergleich

30.05.2011
Von 
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Browser: Flash, HTML5 und JavaScript

Beim Zugriff auf das Internet könnte die Einstellung der Unternehmen verschiedener nicht sein. Während Apple die Flash-Technologie konsequent ablehnt, kooperiert RIM mit Adobe, um Flash möglichst gut zu integrieren. Und das macht sich beim Surfen im Alltag deutlich bemerkbar - wo der Safari-Browser lediglich Fehlermeldungen bringt, gibt der Browser des Playbook sowohl einfache Videos (wie etwa unser eigenes COMPUTERWOCHE TV) wie auch komplexere Inhalte, etwa die ZDF Mediathek, nach einer Ladezeit wieder.

Davon abgesehen nehmen sich die beiden Browser nicht viel - kein Wunder, nutzen sie doch beide Webkit als Grundlage. Beim HTML5-Benchmark "The HTML5 Test" schlägt sich das Playbook ein wenige besser, dafür kann vor allem das iPad 2 bei den Ladezeiten ein wenig besser abschneiden.

Vor allem größere Webseiten laden beim Surfen mit dem iPad 2 deutlich geschmeidiger, es muss weniger nachladen. Scheinbar ist der Playbook-Browser auch noch nicht ganz ausgereift, immer wieder kam es im Test zu Abstürzen des Browsers - vor allem, wenn mehrere Tabs geöffnet waren. Zudem kann das Apple-Gerät seine Größe ausspielen, dank des Zehn-Zoll-Displays surft es sich auf der Couch deutlich bequemer.

RIM hat technisch dennoch die Nase vorn: Das Playbook kann über einen zweiten Browser direkt auf Ressourcen hinter der Unternehmens-Firewall zugreifen. Das geht allerdings nur, wenn die so genannte BlackBerry Bridge zur Verfügung steht. Dabei wird zwischen BlackBerry-Smartphone und Tablet eine Bluetooth-Verbindung aufgebaut. Das Playbook kann anschließend den BlackBerry als Modem und direkte Verbindung ins Unternehmensnetzwerk nutzen. Damit kann das Tablet beispielsweise auf Intranet-Systeme oder interne Web-Anwendungen zugreifen, ohne dass auf dem Playbook selbst eine VPN- oder ähnliche Konfiguration vorgenommen werden muss. Die BlackBerry Bridge liefert eine separate, vom restlichen System getrennte Umgebung und speichert, abgesehen von einem verschlüsselten Cache, keine Dateien auf dem Gerät.

Apple liefert das iPad alternativ in einer 3G-fähigen Variante aus. Diese ist bei RIM noch im Planung, aktuell behilft sich das Playbook aber mit einem Trick: Es kann nicht nur über Hotspots surfen, die von Smartphones erzeugt werden, es kann diese auch via Bluetooth als Modem verwenden.