SAP-Gründer

Plattner beruhigt Belegschaft am Standort Walldorf

06.08.2013
Nach Spekulationen über eine mögliche Verlegung des Firmensitzes hat SAP-Aufsichtsratschef Hasso Plattner die Belegschaft in einer internen E-Mail beruhigt.

"Kritik an Walldorf heißt nicht, dass wir unseren größten Standort niederreißen", schrieb Plattner in der E-Mail, die der dpa vorliegt. Jede Spekulation über eine verringerte Rolle von Walldorf und St. Leon-Rot innerhalb der SAP sei "die schiere Fantasie von Journalisten". "Walldorf ist SAP, obwohl wir in Weinheim geboren wurden." Ein Firmensprecher wollte das Schreiben nicht weiter kommentieren.

SAP-Mitgründer Plattner und der scheidende CEO Jim Hagemann Snabe im vergangenem Jahr in Potsdam.
SAP-Mitgründer Plattner und der scheidende CEO Jim Hagemann Snabe im vergangenem Jahr in Potsdam.
Foto: HPI

Die Ankündigung, dass SAP-Co-CEO Jim Hagenmann Snabe sich 2014 zurückziehen würde, hatte für Unruhe in der deutschen Belegschaft gesorgt. "Das ist eine Schwächung des Standorts Deutschland", hatte Betriebsratschef Stefan Kohl der dpa gesagt. SAP hatte im Frühjahr bereits die Leitung der Kommunikationsabteilung in die USA verlagert und wichtige Entwicklungsbereiche dem Technikvorstand Vishal Sikka im Silicon Valley überantwortet. Plattner selbst war mit dem Stammsitz kürzlich hart ins Gericht gegangen. "Man ist in Walldorf einfach etwas ab vom Schuss, und deswegen gibt es dort weniger kreative Impulse", hatte er Ende Juli der "Welt am Sonntag" gesagt.

In der E-Mail, die bereits vergangene Woche an die Mitarbeiter herausging, schrieb Plattner nun: Hauptsitze in Unternehmen tendierten dazu, bürokratisch zu werden. "Wir müssen Walldorf wieder attraktiv machen." Der Softwarekonzern konkurriere mit Google, Microsoft und Apple, aber auch BMW und VW um die hellsten Köpfe. Gleichzeitig spiele es aber keine Rolle, wo die Mitarbeiter säßen. Dass bei SAP Verantwortlichkeiten oder sogar Jobs von einem Standort an den anderen verschoben worden seien, habe nichts mit Kosten oder Machtspielen zu tun, sondern mit der misslungenen Erfüllung von Aufgaben in der Vergangenheit. (dpa/tc)