Planungsprozeß und Entscheidungskriterien für eine langfristige Automatisierungsstrategie

13.07.1979

Der langfristige Automationsplan sollte vom Gesamtunternehmensplan sowie vom globalen Marketingplan abgeleitet werden. Die Entscheidungskriterien für die Auswahl der geeigneten Automatisierungsalternative hängen von drei Parametergruppen ab (siehe Abbildung).

1.Unternehmensparameter

Folgende Entscheidungskriterien haben einen unmittelbaren Einfluß auf den langfristigen Automationsplan:

À -Geographische Verteilung der Auslandsniederlassungen

À -Größenklassen der Auslandsniederlassungen und erwartete Wachstumsraten des Geschäftsvolumens

À -Diversifikation der einzelnen Geschäftssparten

À -Integrationsgrad mit dem konzerninternen Rechnungs- und Berichtswesen

À -Standardisierungsgrad der EDV-Anwendungen (Flexibilität, Modularität, Erweiterungsmöglichkeiten)

À -Berücksichtigung nationaler Moduln, zum Beispiel Meldewesen, Statistiken, typisch nationale Geschäftssparten und Usancen

2. Rahmenbedingungen

Die Automationsplanung sollte folgende Rahmenbedingungen berücksichtigen:

À -Kostenbudget

À -verfügbare Ressourcen (Zeit, Personal)

À -globale Verfügbarkeit (Hardware, Software, Service, Personal)

À -Einschränkungen in bezug auf Spezialkenntnisse

À -Einschränkungen aufgrund des technologischen Wandels

-Einschränkungen aufgrund der EDV-Verarbeitungsmethoden (Stapelverarbeitung, interaktive Online-Verarbeitung, Datenfernübertragung etc.)

Unter Berücksichtigung dieser Teilbereiche kann ein langfristiger Automationsplan erarbeitet werden, anhand dessen zunächst die möglichen Alternativen in bezug auf Kosten, Nutzen, Anforderungen und Durchführbarkeit definiert und schließlich die am besten geeignete Alternative ausgewählt werden.

3. Planungsalternativen

Abhängig von den Unternehmensparametern, können sich drei Gruppen von Alternativen abzeichnen:

-Auslandsfilialen mit geringem Geschäftsvolumen können gegebenenfalls externe lokale Dienstleistungen (Rechenzentrumservice, Datenerfassung, Systemanalyse und Programmierung) in Anspruch nehmen, um einen minimalen Grad des EDV-Einsatzes zu erreichen.

-Eine zweite Alternative basiert auf dem Einsatz von lokal verfügbaren Standardsoftwarepaketen, die in der Regel auch immer auf eine bestimmte Hardwarekonfiguration eines Computerlieferanten zugeschnitten sind.

-Die komplette Eigenentwicklung auf internationaler Basis stellt die umfassende Automationsalternative dar. Die Vorteile der standardisierten modularen und flexiblen EDV-Anwendungspakete kommen voll zur Geltung. Trotz höherer Anfangsinvestitionen erhofft man sich, daß, die langfristig niedrigeren Wartung und Änderungskosten die Gesamtentwicklungskosten rechtfertigen.