OS-Module adressieren Appliance-Markt

Planen Dell und Compaq mit neuem Solaris?

15.09.2000
MÜNCHEN (CW) - Sun will neue Versionen seines Unix-Derivats "Solaris" entwickeln. Das Betriebssystem soll zukünftig auch auf Server-Appliances, die für spezielle Aufgaben konzipiert sind, zum Einsatz kommen. Wie eine anvisierte Zusammenarbeit mit Herstellern wie Dell oder Compaq aussehen könnte, ist allerdings noch unklar.

Server-Spezialist Sun will in den nächsten zwölf Monaten verschiedene Solaris-Module auf den Markt bringen. Welche Versionen das sein werden, wollten Vertreter des Unternehmens in einem Gespräch mit dem britischen Nachrichtendienst "Computergram" nicht verraten. Die offizielle Ankündigung ist erst für das kommende Geschäftsjahr geplant.

Zum Einsatz kommen sollen die spezialisierten Solaris-Module in so genannten Server-Appliances, die auf bestimmte Einsatzgebiete, zum Beispiel als Web- oder Datenbankserver zugeschnitten sind. Zusätzlich sollen die Kunden Entwicklungs-Tools für Solaris bekommen, die es ihnen erleichtern sollen, das System in einzelnen Bereichen an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Mögliche Kunden für das neue Solaris sieht Sun in Appliance-Herstellern wie zum Beispiel Compaq und Dell. Allerdings soll auch die nächste Solaris-Generation speziell auf die Sun-eigene "Sparc"-Prozessorarchitektur angepasst sein. Hier stellt sich aber die Frage, ob genannte Server-Hersteller, deren Roadmaps momentan Intel- und Alpha-Chips vorsehen, überraschend auch Sparc-Systeme einsetzen werden.

Compaq-Sprecher Herbert Wenk weiß von derartigen Plänen bislang nichts. Wenn das Geschäftsmodell allerdings Erfolg verspricht, stünde einem Vertrieb von Sparc-basierten Solaris-Appliances nichts im Wege. So setzten die Texaner beispielsweise auch das Betriebssystem "BeOS" im Appliance-Markt ein. Konkrete Pläne, was eine Zusammenarbeit mit Sun betrifft, gebe es jedoch noch nicht, erklärt Wenk.