Betriebsräte gehen auf Gegenkurs

Pläne für Systemhaus bei Daimler kritisiert

13.10.1989

NÜRNBERG (CW) - Die für den 1. Januar 1990 geplante Zusammenlegung sämtlicher konzernweiter Informationsverarbeitungs-Aktivitäten bei Daimler Benz in eine operative Holding mit der Bezeichnung "Systemhaus" trifft zunehmend auf den Widerstand von betroffenen DV-Mitarbeitern und Betriebsräten sowie der IG-Metall-Leitungen in den jeweiligen Standorten.

Hatte die COMPUTERWOCHE sich im Sommer dieses Jahres bereits in zwei Artikeln (CW Nr. 26 vom 23. Juni 1989: "Daimler plant konzerneigenes Systemhaus" und CW Nr. 28 vom 7. Juli 1989: "Arbeitsamt wird gegen Fremdsoftwerker aktiv") ausführlich mit der Problematik der Informationsverarbeitung im größten bundesdeutschen Konzern befaßt, so veröffentlicht sie jetzt einen Protest der Belegschaft aus dem Geschäftsbereich AEG-Hausgeräte am Standort Nürnberg, der von 43 Mitarbeitern unterzeichnet ist. (Die Namen der Unterzeichner liegen der Redaktion vor.)

Man wirft der Geschäftsleitung unter anderem vor, den Mitarbeitern Informationen bewußt vorenthalten zu haben.

Mit einer Ausweitung der Aktion ist nach den Worten des Betriebsrats zu rechnen; darüber hinaus habe auch die IG-Metall-Ortsverwaltung Nürnberg Unterstützung in Aussicht gestellt (siehe Kasten "Programmierter Absturz" auf Seite 7).