CeBIT

Plädoyers für Web 2.0

06.03.2009
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Yahoo verknüpft Social Software und Handy

Zu reinen Marketingveranstaltungen geriet die Vorträge von Yahoo und Amazon. So nutzt zunächst Marko Börries, Executive Vice Präsident bei Yahoo, die Gelegenheit, um vor dem überfüllten Auditorium neuerlich für die mobilen Dienste aus dem eigenen Haus zu werben. Das mobile Internet werde kommen und habe angesichts von vier Milliarden Handy-Benutzern weltweit schon heute ein riesiges geschäftliches Potenzial. Mit "Yahoo mobile" stünden mittlerweile "offene" Dienste bereit, mit denen Anwender auch Angebote anderer Web-Dienste wie beispielsweise Google, Youtube oder andere E-Mail-Dienste auf dem Mobiltelefon einbinden können.

Besonders interessant sind die Dienste "Yahoo Pulse" und "Yahoo OneConnect", die beispielsweise Updates und Kontakte aus sozialen Netzwerken, von Twitter, Last.fm oder Flickr individuell zusammenführen helfen. Mit Börries wird Yahoo demnächst einen weiteren prominenten Manager verlieren. Der Manager gab auf der Veranstaltung persönliche Gründe für seine Entscheidung an.

Amazon flexibilisiert Infrastrukturkosten

Abschließend gab Dr. Werner Vogels, Chief Technology Officer und Vice President bei Amazon, eine kurzen Überblick über das eigene Angebot an Diensten für Cloud Computing. Vogels betonte, dass es für Unternehmen heute ein großer zeitlicher und finanzieller Vorteil sei, durch solche Dienste die eigenen Infrastrukturkosten zu flexibilisieren und nur nach Verbrauch bezahlen zu müssen. Gerade beim Auf- und Ausbau von Unternehmungen ließen sich so Investitionen gezielter tätigen: "Stellen Sie sich vor, Sie bauen ein Web-Unternehmen auf und sagen zu Ihren Geldgeber, Sie müssten schon einmal ein paar tausend Server einkaufen für den Fall, dass einmal der Traffic stark ansteigen könnte."

Dr. Werner Vogels, CTO von Amazon, sieht für Unternehmen große finanzielle Vorteile durch Cloud Computing entstehen
Dr. Werner Vogels, CTO von Amazon, sieht für Unternehmen große finanzielle Vorteile durch Cloud Computing entstehen

Amazon sei in das Geschäft mit Infrastrukturdiensten bereits eingestiegen, weil es entsprechende Kundenwünsche gab. Der Begriff Cloud Computing war damals noch nicht geboren. Mittlerweile könne man Unternehmen Rechenleistung (EC2) und Speicher (S3, Simple DB, EBS) offerieren. Rund 40 Milliarden Datenobjekte habe man derzeit für Kunden in den eigenen Rechenzentren gespeichert. Zudem betonte Vogels, dass Amazon auf eine offene, service-orientierte Architektur setze und die Kombination der eigenen mit externen Diensten unterstütze. Zudem habe man Partner wie Oracle, IBM, Microsoft, Salesforce.com oder Redhat gewonnen und in Cap Gemini einen Projektdienstleister gefunden.