Web

Piper Jaffray sieht Juniper-Siemens-Partnerschaft in Gefahr

04.01.2006
Piper Jaffray sieht Gefahren für die strategische Partnerschaft zwischen dem Netzausrüster Juniper Networks und dem deutschen Technologiekonzern Siemens.

Wie aus einer am Dienstag vorgelegten Studie hervorgeht, rechnet Analyst Troy Jensen mit einer deutlichen Kursschwäche der Juniper-Aktie, sollte ein Bericht der "China Business News" über Siemens' Kauf von drei Produktlinien des chinesischen Netzausrüsters Harbour Networks bestätigt werden. Piper Jaffray bekräftigte die Anlageempfehlung "Market Perform" für Juniper.

"Steigt Siemens in den Markt für IP-Router ein?", fragt Analyst Jensen. Router stellen sicher, dass die von einem Computer in einem Netz verschickten Datenpakete auch dort ankommen, wo sie hingehören. Der chinesischen Zeitung zufolge schloss Siemens am 23. Dezember eine Vereinbarung über den Kauf dreier Produktlinien - darunter zwei Router und ein Switch - für 110 Millionen US-Dollar. "Wir gehen davon aus, dass diese Produkte Bruttomargen im Bereich von 45 bis 50 Prozent erzielten und zu Preisen verkauft wurden, die um rund 30 Prozent unter denen vergleichbarer Produkte von Cisco und Juniper lagen", schreibt der Analyst.

Siemens und Juniper unterhalten seit langem eine Partnerschaft bei IP Routern, mit der Juniper Jensen zufolge in den Jahren 2004 und 2005 rund 15 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftete. Ein Einstieg von Siemens in den Markt für IP-Router könnte diesen Vertriebskanal auf lange Sicht austrocknen. Kurzfristig seien allerdings kaum Auswirkungen auf die Geschäftszahlen von Juniper zu erwarten. Am 11. November hatte sich Siemens von 22 Millionen Juniper-Aktien getrennt. In Verbindung mit der bislang nicht offiziell bestätigten Vereinbarung mit Harbour Networks sieht Jensen in dem Beteiligungsverkauf ein klares Signal dafür, wie die künftigen Pläne von Siemens mit Juniper aussehen.

Gemäß der Einstufung "Market Perform" geht Piper Jaffray davon aus, dass sich die Aktie in den nächsten zwölf Monaten im Einklang mit dem S&P-500-Index oder dem Russell-2000-Index entwickeln wird. (dpa/tc)