Zur Messe: Zwei Laser-, ein Nadel- und ein Tintendrucker

Piezo-Technik: Epson setzt auf Ökologie-Argumentation

13.03.1992

MÜNCHEN (see) - Epson will sich zur CeBIT 192 im Düsendrucker-Segment mit Piezo-Modellen von der Bubble-fixierten Konkurrenz absetzen. Die Laserdrucker-Palette wird am unteren wie am oberen Ende abgewendet, während man den nadelnden Billigmarkt mit einem "neuen Konzept" zu beherrschen trachtet. An der Leistungsspitze orientiert sich ein neuer PC-Flachbett-Scanner.

Spätestens im April werden laut Epson Deutschland GmbH die Düsendrucker "SQ-870" (empfohlener Brutto-Verkaufspreis: 1998 Mark) und "SQ-1170" (2798 Mark) lieferbar sein. Anders als die Wettbewerber setzt der Hersteller im Tintensegment auf die Piezo-Technik, bei der Tintentropfen mittels einer vorschnellenden Keramikscheibe aus der Düse gejagt werden. Die konkurrierenden Bubble-Drucker entledigen sich der Flüssigkeit dagegen durch explosionsartig entstehende Gasbläschen.

Nach Ansicht von Epson ist die Piezo-Technik dem Bubble-Verfahren ökologisch und wirtschaftlich überlegen. So übertreffe die Haltbarkeitsdauer des Druckkopfes ein Druckerleben, die Beutel mit säure- und alkalifreier Tinte könnten ausgetauscht werden. Die Betriebskosten der neuen Modelle liegen laut Epson bei 2,9 Pfennig pro Seite; Bubble-Modelle kämen dagegen auf 5,9 bis 12,4 Pfennig. Das während eines Druckerlebens anfallende Müllvolumen, bei Gasblasen-Geräten zwischen 125 und 265 Liter, geben

die Piezo-Verfechter mit 3,5 Liter an.

Bei 600 Mark dürfte sich der Ladenpreis für den 24-Nadel-Drucker "LQ-100" einpendeln, schätzt man bei Epson; der empfohlene Verkaufspreis beträgt 798 Mark. Das Modell zeichne sich durch geringe Geräuschemission wegen geschlossener Bauweise aus und sei besonders

platzsparend, da es sowohl horizontal, vertikal als auch an der Wand hängend betrieben werden könne. Das neue Betriebssystem ESC/PS ermögliche neben dem Draft-Modus fünf Schönschriften; von denen sind die Roman- und die serifenlose Schrift zwischen acht

und 32 Punkt skalierbar. Zur Bedienung soll das Gerät mit zwei Drucktasten ohne Dip-Schalter auskommen. Die Auslieferung ist zur CeBIT '92 geplant.

Bei den preiswerten Laserdruckern will sich Epson mit dem "EPL-4000" (ab Juni für 2300 bis 2500 Mark) einen Vorteil verschaffen: Der Printer schafft angeblich sechs Seiten pro Minute und verfügt über eine automatische Schnittstellen-Erkennung. Über je ein serielles und ein paralleles Interface (serienmäßig) bediene er je einen PC; ein dritter Anschluß - entweder Localtalk (in Vorbereitung), Koax, Twinax oder diverse parallele und serielle Anschlüsse - werde ebenfalls vom Betriebsystem erkannt.

Die gehobene Leistungsklasse soll der Zehn-Seiten-Printer "EPL-8100" für zirka 5500 Mark abdecken. Von der Mechanik her für kleine Netzwerke ausgelegt, verfügt er über vier Modi beziehungsweise Emulationen: Epson Page Printer, Laserjet III, ESC/P9 und ESC/P24. Mit Postscript (optional) erhält Epsons großer Laser die Fähigkeit zur automatischen Emulationsanwahl (IES). Im Netzwerk stellt er zwei Betriebsarten zur Verfügung.

Mit einer effektiven Ausgabeauflösung von 800 dpi bei 400 dpi auf der Hardwareseite soll der "GT-8000" Epsons Scanner-Programm nach oben erweitern. Er akzeptiert Epson zufolge Vorlagen bis zu einem Format von 216x297 Millimetern und liest mit einer internen Abtasttiefe von neun Bit farbige Vorlagen in 256 Schattierungen pro Grundfarbe (Rot, Grün, Blau) ein. An den PC wird das Gerät entweder über das parallele oder ein SCSI-Interface angeschlossen. Epsons Preisempfehlung wird sich auf zirka 5000

Mark belaufen.