"Chancen der technischen Kommunikation nutzen"

Physische Anwesenheit ist für IBM-Mitarbeiter nicht notwendig

19.07.1991

STUTTGART (CW) - Die Geschäftsführung und der Betriebsrat der IBM Deutschland GmbH haben eigenen Angaben zufolge eine Betriebsvereinbarung zur Einrichtung sogenannter außerbetrieblicher Arbeitsstätten geschlossen.

Auf Antrag könnten Mitarbeiter, falls die Ar t der Arbeit es erlaubt, zeitweise zu Hause arbeiten. Das Unternehmen stelle die notwendigen Arbeitsmittel dafür kostenlos zur Verfügung.

Laut Personalgeschäftsführer Hans-Werner Richter zielt das Angebot auf alle Tätigkeitsbereiche ab. Man wolle keine Bresche für das Schreibbüro zu Hause schlagen, sondern, so Richter, "die Zeitspielräume für alle erweitern, indem wir die heutigen Möglichkeiten der technischen Kommunikation voll nutzen". Der schnelle Zugriff auf das Datennetz sei viel wichtiger als die physische Anwesenheit.

Bei Einrichtung einer außerbetrieblichen Arbeitsstätte werde der Arbeitsvertrag ohne Minderung der bestehenden Schutzrechte ergänzt. Zusätzliche Haftungspflichten will das Böblinger Unternehmen selbst tragen, das auch für die tech-nische Sicherheit, Ergonomie und Wartung der bereitgestellten Arbeitsmittel geradestehen will.

In Großbritannien hat der Computerriese eigenen Angaben zufolge rund 1500 Arbeitsplätze zu Hause eingerichtet; in den Niederlanden und in Belgien seien es jeweils rund 500.