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PHS-Ausstieg: NTT Docomo senkt Gewinnprognose

01.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der japanische Mobilfunkkonzern NTT DoCoMo hat seine Gewinnprognose für das Ende März ablaufende Geschäftsjahr 2004/5 gesenkt. Als Grund nannte der Konzern Sonderkosten von rund 580 Millionen Dollar, die bei einer möglichen Einstellung des Netzbetriebs für den PHS-Dienst (Personal Handyphone System) anfallen könnten. Diese würden den Nettoprofit auf voraussichtlich rund 6,9 Milliarden Dollar drücken.

Das in den 90er Jahren als preiswertere Alternative zu den herkömmlichen Mobilfunkstandards entwickelte PHS erfreute sich zunächst einer starken Nachfrage in Japan. Wegen der sinkenden Handy-Gebühren und dem Start von Mobilfunkdiensten der dritten Generation (3G)-Dienste hat das System inzwischen jedoch an Attraktivität verloren. NTT Docomo zählt mittlerweile nur noch 1,35 Millionen PHS-Kunden, verglichen mit einem Spitzenwert von 2,12 Millionen Nutzern im Herbst 1997. Die Japaner haben jedoch seit der Aufnahme des Netzbetriebs mit PHS keinen einzigen Yen Profit erzielt.

Um einen sanften Ausstieg aus dem Verlustgeschäft zu gewährleisten, will NTT Docomo ab dem 30. April keine neuen Nutzer mehr für den PHS-Dienst annehmen. Eingestellt werde der Service wahrscheinlich frühestens in zwei Jahren, erklärte der Unternehmens-President Masao Nakamura. Bis dahin will das Unternehmen versuchen, den Bestandskunden den Wechsel zu anderen Mobilfunkdiensten schmackhaft zu machen. (mb)