Nicht weniger ausgeprägt ist der Trend zu höherwertigen Kameras der Spiegelreflex-Klasse. Diese ohne die leidige Auslöseverzögerung arbeitenden Geräte sind schon aufgrund der Größe der Optik eher geeignet für höhere Auflösung. Derzeit sind zehn Megapixel der Standard, wie sich auf der Photokina zeigte. In der unteren Klasse ab sechs Megapixel ist ein gnadenloser Preiskampf entbrannt. Die Anbieter setzen auf das Nachfolgegeschäft mit Zusatzgeräten wie Wechselobjektiven und Blitzgeräten.
Inzwischen sind in diesem Marktsegment Bildstabilisatoren eine Standardfunktion zur Verhinderung verwackelter Bilder. Diese funktionieren über mitschwingende Linsen in den Objektiven (was diese teuer macht) oder über eine Nachführung des Aufnahmechips (was auch alte Objektive verwackelungssicher macht). Wer Wert auf kritische Schärfe legt, muss nicht mehr immer Ein- oder Dreibeinstative mit sich herumschleppen.
Außerdem gibt es die ersten digitalen Spiegelreflexsysteme mit einer weiteren sinnvollen Funktion: der automatischen Reinigung des Aufnahmechips. Denn wenn man die Objektive wechselt, wird alsbald ein Staubteilchen den Weg auf den CCD-Chip finden. Das Ergebnis sind hässliche dunkle Flecken auf sämtlichen folgenden Fotos - und jedes Mal eine rund 70 Euro teure Reinigung in Spezialwerkstätten. (ls)