PKI wird Synergien bei der Daten- und Textkommunikation nutzen:

Philips will überall teletexfähig werden

02.04.1982

NÜRNBERG (nw) - Neugeordnet und "mit erhöhtem Know-how-Transfer zwischen den verschiedenen Unternehmensbereichen F&G Nachrichtenkabel und -anlagen. TEKADE Fernmeldeanlagen und Philips Data Systems" präsentierte sich die Philips Kommunikations Industrie AG (PKI) der Fachpresse in Nürnberg: Seit Anfang des Jahres wird nun das Feld der Telekommunikation und Informatik von Nürnberg aus "beackert".

Allein das Marktsegment, in dem sich die heutige PKI bewegt, wird ihrem Vorstandsvorsitzenden Dr. Gert Lorenz zufolge in der Bundesrepublik 1985 ein Volumen von rund 30 Milliarden Mark erreichen. 1980 waren es noch 20 Milliarden. Schon die Deutsche Bundespost, größter Kunde bei den Nürnbergern, investierte heuer mehr als elf Milliarden Mark im Fernmeldebereich.

Für das laufende Geschäftsjahr plant das Unternehmen einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden Mark. Dabei wollen sich die Philips-Forscher besonders auf den Gebieten der digitalen Vermittlungstechnik, der optischen Nachrichtentechnik ("Bigfon" und "Bigfern") sowie bei der teletexfähigen Ausrüstung aller PKI-Computer- und Textsysteme anstrengen.

Auf der Hannover-Messe ist nun das Lieferprogramm des früheren Geschäftsbereichs Bürotechnik in die Philips Data Systems integriert. Dabei kündigen die Nürnberger jetzt für alle Anwender, bei denen der Teletex-Dienst im Vordergrund stehe, das dedizierte Teletexsystem P 5910 einschließlich aller Funktionen für die Textbe- und -verarbeitung an. Der Bildschirm stelle die Zeichen positiv dar und garantiere damit eine gute Lesbarkeit. In die Zentraleinheit sind zwei Minidisketten-Laufwerke integriert. Sie dienten zur Textspeicherung, zu Übermittlung und Empfang von Schriftstücken, zur Teletex-Steuerung und zum Speichern der Anwenderdatei.

Zudem sei das Programm der Datenkommunikationssysteme ergänzt worden. So wurde Philips zufolge im Netzknotenbereich die Kommunikationsprozessor-Serie 6000 INP durch den "intelligenten Netzknoten" 6050 DCP erweitert. Typische Anwendungen seien große verteilte Netze, in welchen eine Vielzahl von Terminals den flexiblen Zugriff zu mehreren Rechnern erhielten.

Zudem hat Philips ein lokales Netzwerk für ihr Bankenterminalsystem PTS 6000 angekündigt. Das Netz werde von einem Prozessor gesteuert, der direkten Speicherzugriff auf die Minicomputer in den Bankfilialen habe, um von dort Informationen abzurufen.