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Philips will sich von unrentablen Fabriken trennen

20.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach dem überraschend schlechten Ergebnis im zweiten Quartal 2001 plant Philips, zur Kostensenkung einige Produktionsstätten für Unterhaltungselektronik zu verkaufen. Obwohl die Division etwa ein Viertel zu den Umsätzen von Philips beiträgt, versprechen Teile davon, wie die Bereiche Fernseher und Videorekorder, nur ein voraussichtliches Wachstum von maximal vier Prozent. Bislang ist unbekannt, für welchen Preis die Fabriken verkauft werden sollen und wie viele Arbeitsplätze von den Plänen betroffen sind. Firmennahe Kreise rechnen jedoch mit einem Verlust von Zehntausenden von Arbeitsplätzen. Bereits einen Tag zuvor hatte der niederländische Konzern bekannt gegeben, er wolle die europäische Videorekorderproduktion an den japanischen Hersteller Funai Electric auslagern und 1000 Stellen streichen.

Analysten bewerten Philips Verkaufspläne ebenso wie die Outsourcing-Strategie und die Verlagerung der Produktionsstätten in Billigregionen generell als positiv. Problematisch ist ihrer Ansicht nach allerdings der Zeitpunkt, nachdem das geringe Wirtschaftswachstum Überkapazitäten geschaffen hat. Dementsprechend ließ die Neuigkeit den Aktienkurs nicht steigen. Die Notierung fiel am Freitag um 4,1 Prozent und liegt am Montagmorgen bei 28,27 Euro.

Philips verbuchte im zweiten Quartal 2001 einen Nettoverlust von 770 Millionen Euro, der Umsatz sank gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 9,155 Milliarden auf 7,682 Milliarden Euro (Computerwoche online berichtete).