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Philips streicht 1600 Stellen im Halbleiterbereich

13.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit scharfen Einschnitten will Philips Elektronics, der drittgrößte europäische Chiphersteller nach STMicroelectronics und Infineon, seine Halbleitersparte bis zum Schlussquartal 2003 wieder in die Gewinnzone zurückführen. Im Rahmen der Umstrukturierung plant der niederländische Elektronikkonzern, bis Jahresende in Europa und den USA 1600 der insgesamt 3400 Stellen in dem Geschäftsbereich abbauen. Außerdem soll neben der bereits angekündigten Schließung der Fertigungsstätte in Albuquerque, New Mexico, nun auch eine Fabrik im texanischen San Antonio dicht gemacht werden. Nach eigenen Angaben reduziert Philips mit diesem Schritt seine Chipproduktion um 20 Prozent. Der Elektronikkonzern verspricht sich von diesen Maßnahmen Einsparungen in Höhe von 250 Millionen

Euro jährlich. Zunächst fallen jedoch Restrukturierungskosten in Höhe von 270 Millionen Euro an, die auf die ersten drei Quartale verteilt werden sollen. Bereits im letzten Jahr hatte der Konzern für den Bereich Rücklagen in Höhe von 180 Millionen Euro gebildet. Gleichzeitig senkt Philips nun seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung in der Sparte um 200 Millionen auf 960 Millionen Euro.

Scott McGregor, Chef von Philips Semiconductors, erklärte, der Schritt sei eine notwendige Reaktion auf den schwersten Einbruch im Halbleiterbereich seit langem. Philips hatte im Gesamtjahr 2002 wegen hoher Sonderbelastungen einen Rekordverlust von 3,2 Milliarden Euro verbucht. Die Chip-Sparte steuerte dabei einen operativen Verlust von 537 Millionen Euro bei. (mb)