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Philips steigert Nettogewinn deutlich

13.07.2004

Der niederländische Elektronikkonzern Philips hat im zweiten Quartal zwar deutlich mehr verdient, enttäuschende Nachrichten aus den Sparten Medizintechnik und Consumer Electronics stellen allerdings die Jahresprognose in Frage. CFO Jan Hommen erklärte, die Unterhaltungselektronik werde 2004 in den USA "knapp den Break-even schaffen". Zuvor war das Unternehmen von schwarzen Zahlen ausgegangen. CEO Gerard Kleisterlee hatte in der Vergangenheit geäußert, er könne den Bereich dicht machen, wenn er nicht profitabel werde.

Für das zweite Fiskalquartal wies Philips einen Nettogewinn von 616 Millionen Euro oder 48 Cent pro Aktie aus im Vergleich zu 42 Millionen Euro oder drei Cent je Anteilschein im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Den Umsatz steigerte das Unternehmen von 6,53 Milliarden Euro um elf Prozent auf 7,28 Milliarden Euro, dabei legten die CE- und Halbleitersparten um 27 beziehungsweise 16 Prozent zu. 251 Millionen Euro zum Nettogewinn steuerte das LCD-Joint-Venture mit LG Electronics bei, weitere 99 Millionen Euro stammen aus einem Lizenzabkommen zwischen Microsoft und dem Gemeinschaftsunternehmen Intertrust, an dem Philips beteiligt ist.

Die Einahmen des Medizintechnikbereichs, von Philips als wichtiger Wachstumsfaktor identifiziert, gingen gegenüber dem Vorjahresquartal um ein Prozent auf 1,42 Milliarden Dollar zurück, und die EBITA-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) der Sparte lag bei 11,8 Prozent. "Das ist eine klare Enttäuschung und lässt daran zweifeln, dass Philips sein Versprechen einer EBITA-Marge von 14 Prozent für 2004 einhalten kann", erklärte Stroeve-Analyst Peter Olofson. Philips erwartet für die Sparte indes weiter 14 Prozent Marge und begründete dies unter anderem mit einem im zweiten Quartal um 15 Prozent gestiegenen Auftragseingang.

Finanzchef Hommen erwartet für das Gesamtjahr ein Umsatzplus von sieben bis acht Prozent. Der Konzern würde damit heuer erstmals über 30 Milliarden Euro umsetzen. Am Nachmittag notierte die Philips-Aktie an der Amsterdamer Börse um 32 Cent oder 1,5 Prozent fester. (tc)