Erweitertes Einsatzfeld für optische Speicher:

Philips präsentiert CD-ROM auf SCSI-Basis

03.10.1986

EINDHOVEN/MÜNCHEN (CW) - Ein CD-ROM-Laufwerk, das als alternatives Speichermedium an Mikrocomputern betrieben werden kann, bietet ab sofort die niederländische Philips mit einer SCSI-Schnittstelle an. Auch bei diesem Produkt handelt es sich um ein Medium, daß nach dem Beschreiben nicht mehr lösch- oder veränderbar ist.

Bislang war der Einsatz solcher CD-ROMs nur Anwendern vorbehalten, die auf Q-Bus-Systeme von Digital Equipment oder IBM PCs zurückgreifen konnten. Die eigentliche Neuerung in Form einer im Gerät selbst integrierten SCSI-Schnittstelle (Small Computer Systems Interface) erweitert nun den Einsatzbereich dieses Laufwerks, das unter der Bezeichnung CM-110 auf dem Markt angeboten wird. Nach Philips-Angaben stellt diese SCSI-Lösung eine höhere Ebene von Schnittstellen bei diesem System dar, die eine doppelte Pufferung im Controller und damit einen schnelleren Datenfluß bieten kann. Sofern nun ein IBM PC oder Kompatibler mit einer entsprechenden SCSI-Konfiguration - entsprechend dem Standard X3T9.2/82-2 - aufwarten kann, läßt sich der CM-110 hier anschließen.

Das neue Gerät bietet laut Anbieter die gleichen Funktionen wie das Vorgängermodell CM-100, unterstützt nun jedoch eine größere Anzahl von Rechnersystemen, wobei laut Philips die Beschränkung nicht auf Mikros liegt. Portabilität von Daten, die auf dem optischen Medium bei Anwendung des CM- 100 erstellt wurden, bestehe auch zum neuen Modell. Jede dieser Optical Disks verfügt über eine maximale Speicherkapazität von rund 600 MB - allerdings können einmal erstellte Daten anschließend nicht mehr modifiziert werden. Zielmärkte sieht das Unternehmen daher vornehmlich in Bereichen wie beispielsweise Electronic Publishing, als Datenbankspeicher oder im Softwarevertrieb.

Neben der SCSI-Schnittstelle verfügt das System außerdem über eine dritte Stufe der Fehlererkennung und

-korrektur, die im Laufwerk integriert wurde, über eine Blocktransferrate von 500 KB pro Sekunde und über eine Positionierzeit von Spur zu Spur, die bei weniger als einer Millisekunde liegen soll. Eine eingebaute Fehlerkorrektur soll eine Bitfehlerrate von 1 in 10 hoch 10 sichern können. Über den Preis, zu dem das Gerät auf dem Markt angeboten werden soll, wollte man sich in Eindhoven noch nicht äußern.