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Philips liefert RFID-Etiketten für 3,2 Millionen WM-Karten

01.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Elektronikkonzern Philips stattet einem Pressebericht zufolge die Eintrittskarten zur Fußballweltmeisterschaft 2006 mit so genannten RFID-Chips aus. Die Funktechnik Radio Frequency Identifikation (RFID) solle die Tickets sicherer gegen Fälschungen machen und damit den Schwarzhandel eindämmen, berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Branchenkreise.

Der Auftrag kommt vom Organisationskomitee des Weltfussballverbandes Fifa in Frankfurt und gilt in der Halbleiter-Branche als sehr prestigeträchtiges Projekt.

Die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland ist die erste internationale Großveranstaltung mit einer elektronischen Zugangskontrolle. Wenn die RFID-Chips sich hier bewähren, könnten sie ihre Attraktivität für den Massenmarkt steigern, schreibt die Zeitung. Philips solle den Auftrag der Fifa im März bekommen haben. Der Elektronikkonzern sei damit dafür zuständig, rund 3,2 Millionen WM-Tickets mit der RFID-Technik auszustatten. Die Kosten für einen Chip liegen der Zeitung zufolge bei rund zehn Cent. Daraus ergebe sich ein Umsatz von rund 320.000 Euro.

Der Markt für diese Art von Speicherchips ist laut "FTD" weitaus umfangreicher als das WM-Projekt, der Auftrag der Fifa habe daher eine große Bedeutung für die Branche. Bisher gebe es noch eine Reihe von Vorbehalten gegenüber Funkchips. Potenzielle Abnehmer schreckten vor hohen Kosten zurück, Kritiker beklagten mangelnden Datenschutz. Der Einsatz der Chips in den WM-Tickets könnte der Zeitung zufolge Signalwirkung haben. Philips habe bislang rund 400 Millionen RFID-Chips weltweit verkauft. (dpa/tc)