Outsourcing

Philips-Großauftrag für T-Systems in trockenen Tüchern

07.12.2009
Der Philips-Großauftrag für die Großkundensparte der Deutschen Telekom ist in trockenen Tüchern.
Die Philips-Zentrale in Amsterdam
Die Philips-Zentrale in Amsterdam
Foto: Philips

Der niederländische Elektronikkonzern wird ab dem 1. Januar 2010 Rechenzentren weltweit von den Deutschen betreiben lassen und SAP-Dienstleistungen beziehen. Das teilte T-Systems am Montag in Frankfurt mit. Einen entsprechenden "Letter of Intent" (Absichtserklärung) hatten die beiden Unternehmen bereits Anfang Oktober unterzeichnet.

Zu finanziellen Details wurden zunächst keine Angaben gemacht. Früheren Medienberichten zufolge hat der Auftrag ein Volumen von mehreren 100 Millionen Euro. T-Systems arbeitet mit Philips bereits im Gesundheitsbereich zusammen. Künftig bezieht der Elektronikkonzern alle Dienstleistungen für den Betrieb von Rechenzentren je nach Bedarf aus einem eigenen, gesicherten Netz über T-Systems-Standorte weltweit. T-Systems sichert sich damit nach dem Milliarden-Vertrag mit Shell und der Brauerei Heineken den dritten großen Auftraggeber in den Niederlanden.

"Private Cloud" - neu definiert?

T-Systems verwendet in seiner Ankündigung den Begriff "Private Cloud" in einer vorsichtig ausgedrückt unkonventionellen Lesart.

"T-Systems stellt die Dienste über ein eigenes, gesichertes Netz, einer so genannten 'Private Cloud', für Philips bereit", heißt es dort (in eigenartigem Deutsch).

Unter einer Private Cloud versteht man derzeit jedoch primär ein weitgehend virtualisiertes und automatisiertes internes Rechenzentrum, siehe dazu etwa Gartner oder unser Grundsatzbeitrag "Begriffswirrwarr um Cloud Computing". Im Falle Philips sind die Data Center aber externe, die von T-Systems nämlich.

Auch Dax-Konzerne wie MAN und Linde haben in diesem Jahr ihre IT an die Telekom-Tochter ausgelagert. Trotzdem war der Auftragseingang im Systemgeschäft der Telekom in den ersten neun Monaten um 18,5 Prozent eingebrochen. (dpa/tc)